Oberjosbach

Die Lage von Oberjosbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
19,3 km östlich von Bad Schwalbach
Lage und Verkehrslage
Siedlung an der Quelle des Josbach.
Ersterwähnung
1196
Historische Namensformen
- Gosbach (1196) [Kop. 14./15. Jahrhundert Mainzer Urkundenbuch 2,2, S. 1043-1045 Nr. 641]
- Gosbach (um 1215-1222) [Kopialbuch von St. Stephan, Mainz: Rotulus iurium et bonorum ecclesiae Sancti Stephani Moguntinae/Cartulaire de St. Etienne de Mayence. Nationalbibliothek Paris, Fonds Latin Nr. 17 794, S. 183-185. Teilabdruck bei Bodmann, Rheingauische Alterthümer 1, S. 43 Anm. k]
- Gospach (1223) [Nassauisches Urkundenbuch 1,1, S. 275-276, Nr. 396]
- Gospach villa superior (um 1226-1239) [Kleipa, Ersterwähnungen, S. 11-13, Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 21]
- Gospach (1283)
- superiori Goysbach (1290)
- Ober Jospach (1619)
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1196)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Obernhausen (wüst)
- Schinkelhan (wüst)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3452509, 5559589
UTM: 32 U 452453 5557805
WGS84: 50.170546° N, 8.334198° O
Statistik
Ortskennziffer
439011050
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 845, davon 267 Acker (= 31.60 %), 47 Wiesen (= 5.56 %), 496 Holzungen (= 58.70 %)
- 1961 (Hektar): 845, davon 440 Wald (= 52.07 %)
Einwohnerstatistik
- 1581: 29 Hausgesessene
- 1586: 31 Häuser
- 1592: 29 Häuser
- 1612: 23 Häuser
- 1626: 21 Häuser
- 1648: 8 Häuser
- 1668: 16 Häuser mit 80 Einwohnern
- 1699: 28 Häuser
- 1700: 174 Einwohner
- 1725: 142 Einwohner
- 1750: 270 Einwohner
- 1817: 301
- 1885: 389, davon 7 evangelisch (= 1.80 %), 382 katholisch (= 98.20 %)
- 1961: 687, davon 97 evangelisch (= 14.12 %), 585 katholisch (= 85.15 %)
- 1970: 1094
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1433: Herrschaft Eppstein-Münzenberg
- 1507: Oberamt Königstein, Kellerei Eppstein
- 1581: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Königstein, Amtsvogtei Eppstein
- 1782: Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
- 1803: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
- 1806: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
- 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Königstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Untertaunuskreis
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1977 zur Gemeinde Niedernhausen.
Gericht
- 1282/83 hat Gottfried von Eppstein die Gerichtsherrschaft in Oberjosbach als nassauisches Lehen inne.
- 1491: zum Hof Häusel gehörig
- bis 1816: Oberamt Idstein
- 1816: Amt Idstein
- 1849: Justizamt Idstein
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Idstein
- 1867: Amtsgericht Idstein
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1223 pachten Gerhard und Gottfried von Eppstein die Güter des Mainzer Stephansstifts in (Ober-) Josbach und Schloßborn, um die bisher mit dem Stift Streit herrschte. 1282/83 hat Gottfried von Eppstein die Gerichtsherrschaft in Oberjosbach als nassauisches Lehen inne. 1283 erhält Gottfried von Eppstein bei einem Vergleich mit Graf Adolf von Nassau die Gerichtsbarkeit über die Feldmark, während Nassau die Gerichtsbarkeit im Dorf erhält.
- In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts hatte Kloster Arnstein Grundzinsen von 16 Personen.
- 1433 erhält bei der Bruderteilung der Herren von Eppstein Gottfried den Ort. 1441 tauscht Graf Johann von Nassau-Idstein seine Eigenleute an Gottfried von Eppstein.
- 1581 Annektion von Kurmainz mit der Grafschaft Königstein.
Zehntverhältnisse
1226-39 hat St. Stephan den Zehnten. 1290 hat Eppstein diesen von St. Stephan. 1619 hat der Erzbischof von Mainz zwei und der Schloßborner Pfarrer ein Drittel des großen und des kleinen Zehnten inne.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1196: ecclesia
- 1682: Neubau der katholischen Kirche
- Nach Zerstörung durch Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg 1949 an gleicher Stelle wiederrichtet.
Patrozinien
- Michael
Pfarrzugehörigkeit
1196 Trennung von der Schloßborner Mutterkirche, doch wird Oberjosbach Niederseelbach eingegliedert. Um 1215-1222 wird dieses als Pfarrkirche des Bezirks Josbach bezeichnet. 1728 Errichtung einer eigenen Pfarrei, zu der Niederjosbach und Bremthal sowie Niedernhausen, Königshofen, Engenhahn und Lenzhahn, seit 1755 auch Vockenhausen gehörten. 1766 zusätzliche Kaplanei.
Patronat
1196 hat das Mainzer Stift St. Stephan die Patronatsrechte inne
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation:1544
Katholischer Bekenntniswechsel:1604
Kultur
Schulen
1625 Lehrer benannt
1699, 1726, 1829 Schulhausbau
1910 Neubau der Volksschule, 1923 Erweiterungsbau
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 253
- Bach, Siedlungsnamen, S. 59
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 72
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 822
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 443-449
- Bethke, Main-Taunus-Land, S. 152-153
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Oberjosbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10810_oberjosbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10810