Michelbach

Dorf · 197 m über NN  
Gemeinde
Aarbergen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10 km nördlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage

Bahnhof der Eisenbahnlinie Diez – Wiesbaden ("Aartalbahn";"Langenschwalbacher Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1894) (bis Stilllegung der Strecke 1983).

Ersterwähnung

1184

Historische Namensformen

  • Michelnbach (1184) [Kopialbuch Kloster Bleidenstadt 17. Jh; Peter Acht, Probleme der Mainzer Urkundenforschung, in: Archivalische Zeitschrift 55, (1959), S. 51-116, hier S. 93, Beilage Nr. 2 a]
  • Michelenbach (um 1320)
  • Michellenbach (1361)
  • Michelbach (1544)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3432930, 5566264
UTM: 32 U 432882 5564478
WGS84: 50.228654° N, 8.058995° O

Statistik

Ortskennziffer

439001040

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 932, davon 355 Acker (= 38.09 %), 70 Wiesen (= 7.51 %), 435 Holzungen (= 46.67 %)
  • 1961 (Hektar): 931, davon 441 Wald (= 47.37 %)

Einwohnerstatistik

  • 1566: 41 Haushaltungen
  • 1648: 7 Haushaltungen
  • 1821: 339 Einwohner
  • 1885: 585, davon 540 evangelisch (= 92.31 %), 45 katholisch (= 7.69 %)
  • 1961: 1707, davon 1121 evangelisch (= 65.67 %), 531 katholisch (= 31.11 %)
  • 1970: 2151

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1566: Amt Idstein
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
  • 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Untertaunuskreis

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1970 zur Gemeinde Aarbergen.

Gericht

  • 1366 Bleidenstädter Zentgericht
  • 1449 bildete Michelbach ein eigenes Gericht, zu dem die Wüstung Ramstatt gehörte.
  • bis 1816: Amt Katzenelnbogen
  • 1816: Amt Wehen
  • 1849: Justizamt Wehen
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
  • 1867: Amtsgericht Wehen
  • 1879: Amtsgericht Langenschwalbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1184 befindet sich Michelbach unter den Orten, die Papst Lucius III. dem Kloster Bleidenstadt bestätigt. Um 1400 und im 15. Jahrhundert ist es als Lehen des Klosters in den Händen der Grafen von Nassau-Idstein. 1250/60 sind Leibeigene des Grafen Dieter von Katzenelnbogen belegt. Um 1350 und 1361 Schlichtung von Streitigkeiten wegen nassau-idsteinischer und katzenelnbogischen Leibeigenen durch Heinrich von Lindau bzw. Pfalzgraf Ruprecht II.
  • 1320 hatten die Grafen von Virneburg Güter von Ritter Bucher wieder eingelöst. Gefälle der Adligen von Nassau sind 1405, 1408, 1458 und 1503/04 belegt.

Zehntverhältnisse

1427 sind der Zehnte und Güter als bleidenstädter Lehen an Henne von Wörsdorf, Schultheiß zu Michelbach ausgetan.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Alte Pfarrkirche im 12. Jahrhundert oder früher entstanden, jetzt als Totenkapelle genutzt
  • 1458 Pfarrer

Patrozinien

  • Michael [16. Jahrhundert]

Pfarrzugehörigkeit

Ursprünglich zum Kirchspiel Bleidenstadt gehörig, seit dem 15. Jahrhundert eigene Pfarrei, zu der 1606 die Wüstung Ramstatt gehört.

Patronat

Patronatsrechte ursprünglich beim Kloster Bleidenstadt, 1705 von diesem an die Grafen von Nassau-Idstein abgetreten.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Wirtschaft

Um 1654 und 1657 Anlage einer Eisenhütte durch Graf Joahnn von Nassau-Idstein die 1723 an den Bankier Schweitzer aus Frankfurt verpfändet wurde. 1885 Übernahme durch Passavant.

Mühlen

1365 verleiht Graf Adolf von Nassau-Idstein eine Mühle mit Mahlgästen zu Michelbach, Neuenhausen, Eisighofen und Kettenbach den Eheleuten Dielmann aus Michelbach.
1653: Müllers- und Pfaffenmühle

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Michelbach, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10798_michelbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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