Laufenselden

Dorf · 370 m über NN  
Gemeinde
Heidenrod
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Laufenselden
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9,5 km nordwestlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen am oberen Dörsbach, in den hier drei kleinere Zuflüsse münden.

Ersterwähnung

um 1260

Siedlungsentwicklung

Die Stadtrechtsverleihung von 1360 blieb ohne Wirkung.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • curia (1272);
  • opidum (1360);
  • Dorf (1619);
  • Flecken (1565, 1636, 1671, 1691, 1699);

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3428389, 5564548
UTM: 32 U 428343 5562762
WGS84: 50.212697° N, 7.995689° O

Statistik

Ortskennziffer

439005090

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 2105, davon 500 Acker (= 23.75 %), 152 Wiesen (= 7.22 %), 1387 Holzungen (= 65.89 %)
  • 1961 (Hektar): 2100, davon 1431 Wald (= 68.14 %)

Einwohnerstatistik

  • 1583: 73 Hausgesesse
  • 1629: 5 zweispännige, 22 einspännnige Bauern
  • 1809: 889 Einwohner (78 Juden)
  • 1827: 988
  • 1885: 1153, davon 876 evangelisch (= 75.98 %), 202 katholisch (= 17.52 %), 75 Juden (= 6.50 %)
  • 1961: 1098, davon 796 evangelisch (= 72.50 %), 290 katholisch (= 26.41 %)
  • 1970: 1352

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1361: Nicht dem Vierherrengericht, sondern dem Grafenhaus Katzenelnbogen selbst unterstellt
  • 1530: Hessische Niedergrafschaft, Amt Hohenstein
  • 1806-1813: Kaiserreich Frankreich, Niedergrafschaft Katzenelnbogen (sog. pays reservés unter dem vom Departement Donnersberg beauftragten Präfekten Balthasar Pietsch; Verwaltung weiterhin in Langenschwalbach)
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Untertaunuskreis

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 zur neugebildeten Gemeinde Heidenrod.

Gericht

  • 1816: Amt Hohenstein
  • 1817: Amt Langenschwalbach
  • 1849: Justizamt Langenschwalbach
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Langenschwalbach
  • 1867: Amtsgericht Langenschwalbach

Herrschaft

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Im Teilungsvertrag zwischen Dieter und Eberhard von Katzenelnbogen um 1260 befindet sich unter den Leuten aus Laufenselden, die Dieter zugesprochen werden, ein Hellwig mit den Kindern seiner früheren Frau, Guda mit Kindern, ihrem Sohn Goßwin. 1272 belehnt Graf Dieter von Katzenelnbogen Heinrich von Fackenhofen mit dem Hof Laufenselden. Vor 1310 verkauft Berthold von Katzenelnbogen Laufenselden an Wilhelm I. 1360 erwarb Graf Eberhard von Katzenelnbogen von Kaiser Karl IV. das Frankfurter Stadtrecht für Laufenselden. Insgesamt lassen sich vier landesherrliche Höfe ermitteln.
  • Ab 1479 zur Landgrafschaft Hessen.

Zehntverhältnisse

1326 werden in einem Schiedsspruch die Zehnten zu Miehlen und Laufenselden, mit denen Graf Wilhelm von Katzenelnbogen vom Abt von Prüm belehnt worden war, der Witwe Graf Dieters, Katharina von Katzenelnbogen, übertragen werden.

Ortsadel

Im Teilungsvertrag zwischen den Grafen Dieter und Eberhard von Katzenelnbogen um 1260 wird ein Dietrich von Laufenselden genannt.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • um 1330: Kirche (Taxa generalis)
  • 1353, 1430: Pfarrer

Patrozinien

  • Simon Zelotes (Apostel)

Pfarrzugehörigkeit

1555 gehören Reckenroth und Hof Steg zum Kirchspiel.

Patronat

1583 haben die Landgrafen von Hessen das Patronatsrechte inne.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Wagner 1528 bis nach 1550, wurde in Wittenberg von Martin Luther ordiniert.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605, 1626 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden

Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Marienfels

Juden

1664: 1 Jude
1898: 90 Juden
Am 30.8.1881 Einweihung einer Synagoge, die am 12.11.1938 Opfer von Brandstiftung wurde.

Kultur

Schulen

Schulmeister: Thomas bis 1536

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Seit 1426 werden Mühlen in Laufenselden genannt.

Markt

1360 wird Laufenselden als Markt bezeichnet.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Laufenselden, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10792_laufenselden> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10792