Görsroth

Die Lage von Görsroth im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13,7 km nordöstlich von Bad Schwalbach
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen um eine Wegekreuzung mit Kirche.
Ersterwähnung
um 1363
Historische Namensformen
- Gerhardis Rode prope Etgenstein (um 1363)
- Gerhardsrode (1394)
- Girßrode (1459)
- Girsroide (1473)
- Gersrode (1477)
- Gerßrodt (1482)
- Gerharts rodde
- Gerartsrode (15. Jahrhundert)
- Girsrodt (1569)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3443856, 5565876
UTM: 32 U 443804 5564090
WGS84: 50.226305° N, 8.212159° O
Statistik
Ortskennziffer
439007030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 403, davon 164 Acker (= 40.69 %), 30 Wiesen (= 7.44 %), 184 Holzungen (= 45.66 %)
- 1961 (Hektar): 409, davon 177 Wald (= 43.28 %)
Einwohnerstatistik
- 1566: 17 Haushalte
- 1609: 16 Haushalte
- 1821: 192 Einwohner
- 1885: 306, davon 306 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 503, davon 430 evangelisch (= 85.49 %), 73 katholisch (= 14.51 %)
- 1970: 596
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1566: Amt Idstein
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Untertaunuskreis
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1977 zur Gemeinde Hünstetten.
Gericht
- 1816: Amt Wehen
- 1849: Justizamt Wehen
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
- 1867: Amtsgericht Wehen
- 1879: Amtsgericht Idstein
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1475 wird Nassau-Idstein in einem Weistum zum Obersten Herrn erklärt. 1444-1473 kommt es zu einem Vergleich zwischen Gilbrecht, Wilhelm und Johann von Schönborn, Abt von Bleidenstadt, wegen des von Arnold Dymer von Reifenberg an sie gelangten Hofes: Nach dem Tode Gilbrechts und Johanns soll der Hof dem Kloster Bleidenstadt zufallen.
- Im 14. Jahrhundert (1363?) werden Gefälle des Klosters Eberbach erwähnt. Dieses verkauft 1536 Görsrother Korngefälle, die zum Klosterhof in Limburg gehören, an den Sekretär des Grafen Philipp von Nassau-Idstein. 1501 vergibt das Kloster Bleidenstadt den Stiftshof und eine jährliche Rente als Lehen. 1535 wird das Stift von Graf Philipp von Nassau-Idstein vor sein Gericht nach Idstein geladen, um Streitigkeiten zwischen dem Stift und der Gemeinde Görsroth zu verhandeln. Das Stift St. Martin in Idstein hatte hier 1479 und im 16. Jahrhundert eine Korngülte.
Zehntverhältnisse
1394 belehnt Graf Philipp von Nassau-Idstein Gilbrecht von Schönborn mit dem großen und kleinen Zehnten. 1459 kommt es zu einer Fehde zwischen Nassau-Idstein und Gilbrecht von Schönborn wegen des Zehnten. 1605 verkauft von Bergen, genannt Kessel den Fruchtzehnten an die von Groroth.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche von 1594.
- 1868 wird die alte Fachwerkkirche wegen Baufälligkeit abgebrochen und 1870 durch einen Neubau ersetzt.
Pfarrzugehörigkeit
1594 zum Kirchspiel Oberauroff gehörig.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Zeitweilig Schieferabbau
Mühlen
Im 17. Jahrhundert wird eine Ölmühle erwähnt.
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 201,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 140,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 180,
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 570,
- Schmidt, Nassau-Idstein, Teil II: Ortslexikon S. 49-51,
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 274-276,
- Struck, Stifte in Weilburg, S. 514,
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Görsroth, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10768_goersroth> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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