Esch

Die Lage von Esch im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
21,2 km nordöstlich von Bad Schwalbach
Lage und Verkehrslage
Dorf mit regellosen Grundrissmerkmalen beiderseits des Schlabaches. Kern der Siedlung im Westen mit Kirche in erhöhter Randlage im Süden.
Am Kreuzungspunkt der im 18. Jahrhundert zur Chaussee ausgebauten Straße Frankfurt-Limburg mit der Verbindung Idstein-Usingen.
Historische Namensformen
- Eszche
- Eschfe (um 1300)
- Essche (1354)
- Escz (1361)
- Esphe (1364)
- Esche (1475)
- Esch
- Eche (1482)
- Eschz (1566)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3451197, 5568443
UTM: 32 U 451142 5566656
WGS84: 50.250032° N, 8.314696° O
Statistik
Ortskennziffer
439016020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 757, davon 294 Acker (= 38.84 %), 71 Wiesen (= 9.38 %), 365 Holzungen (= 48.22 %)
- 1961 (Hektar): 756, davon 349 Wald (= 46.16 %)
Einwohnerstatistik
- 1566: 43 nassauische Haushalte
- 1630: 36 Häuser
- 1722: 47 Häuser 40 Scheunen und 105 Stallungen
- 1821: 436 Einwohner
- 1885: 615, davon 573 evangelisch (= 93.17 %), 25 katholisch (= 4.07 %), 3 andere Christen (= 0.49 %), 14 Juden (= 2.28 %)
- 1961: 827, davon 649 evangelisch (= 78.48 %), 173 katholisch (= 20.92 %)
- 1970: 912 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1566: Amt Idstein
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Untertaunuskreis
Gemeindeentwicklung
Am 1.8.1972 zur neugegründeten Gemeinde Waldems.
Gericht
- bis 1816: Oberamt Idstein
- 1816: Amt Idstein
- 1849: Justizamt Idstein
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Idstein
- 1867: Amtsgericht Idstein
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Um 1300 gehen Zinsen aus Esch an das Kloster Arnstein.
- 1357 waren Gericht und Gut zu Esch als nassauisches Lehen im Besitz der Stal von Bigen, nach deren Aussterben wurden sie an Ida, Witwe Gottfried Stals und Siegfried von Rheinberg versetzt. 1357 wurde das Lehen wegen Mißbrauchs eingezogen und vor dem Gericht zu Esch über den Gegenstand verhandelt, bei dem der Graf von Nassau-Idstein als Vogt und Herr auftritt. 1427 ist 1/6 des nassau-idsteinischen Hofes als Burglehen an Emmerich von Heppenheft ausgetan. 1484 besitzt Hermann von Hochweisel den Teil des Hofes, der von Konrad von Erlen über Wilhelm von Stockheim auf ihn gekommen ist. 1522 verpfändet Graf Philipp von Nassau-Idstein seinen Hof dem Stift Idstein. 1607 schenkt Graf Ludwig von Nassau-Weiburg 2 Höfe an Heinrich von Nassau. 1702 wird der Ort von Nassau-Idstein an Thurn und Taxis verpfändet.
- Das Stift St. Martin in Idstein hatte hier 1483 eine Korngülte, das Kloster Walsdorf 1594 Zinseinkünfte.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1343: Pfarrer. Die Pfarrei ist zu einem unbekannten Zeitpunkt von der wüstgewordenen ehemaligen Pfarrkirche St. Martin zu Alsdorf nach Esch übertragen worden.
Patrozinien
- Martinus [1508]
Pfarrzugehörigkeit
1508 gehört Alsdorf (wüst), das 1447 zur Pfarrei Camberg gerechntet wird, mit Kirche zum Kirchspiel Esch; 1594 Reinborn, wohin später Niederems pfarrt.
Patronat
Im 17. Jahrhundert stand das Patronatsrecht den Grafen von Nassau-Usingen zu.
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Dekanat Kirberg
Juden
1843: 12, 1905: 24 Juden
angeschlossen an Idstein
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
1653 wird als herrschaftliche Mühle die Leichtfußen-Mühle erwähnt sowie eine Stamen-Mühle. Im Süden der Ortsgemarkung am Schlabach später die sogenannte Riesenmühle.
Zoll
1355 fällt der Zoll an Adolf von Nassau-Idstein. Der Zoll wird in der Folgezeit erwähnt, 1551 verkauft Philipp von Nassau-Idstein 60 Gulden aus den Zöllen zu Esch und Heftrich an Gottfried von Reifenberg.
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 193
- Bach, Siedlungsnamen, S. 141
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 175
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 821
- Schmidt, Nassau-Idstein, Teil II: Ortslexikon S. 36-38
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 563-569
- Struck, Stifte in Weilburg, S. 514
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Esch, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10765_esch> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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