Breithardt

Die Lage von Breithardt im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km nordöstlich von Bad Schwalbach
Lage und Verkehrslage
Siedlung mit langgestrecktem Grundriß parallel zum Breithardter Bach.
Ersterwähnung
um 1260
Historische Namensformen
- Bretterche (um 1260) (Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, Nr. 139, S. 101, Sponheimer, Landesgeschichte, Nr. 2, S. 262)
- Breitherde (1280/85)
- Breythart (1359)
- Breyterde (1359)
- Breitrit (1362)
- Breitart (1402)
- Breyterdt (1424)
- Breithardt (1429)
- Breithardt (1459)
- Bradhard (um 1700)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- 1418 Befestigungsrecht
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3435560, 5562462
UTM: 32 U 435511 5560677
WGS84: 50.19477° N, 8.096494° O
Statistik
Ortskennziffer
439006020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1153, davon 502 Acker (= 43.54 %), 106 Wiesen (= 9.19 %), 497 Holzungen (= 43.10 %)
- 1961 (Hektar): 1161, davon 511 Wald (= 44.01 %)
Einwohnerstatistik
- 1566: 54 nassauische Haushalte
- 1634: 49 Mannschaften, 10 Witwen, 52 bewohnte Herdstätten, 15 unbewohnte Herdstätten, verfallene Häuser und ledige Placken 4
- 1821: 431
- 1885: 626, davon 576 evangelisch (= 92.01 %), 40 katholisch (= 6.39 %), 10 Juden (= 1.60 %)
- 1961: 1036, davon 793 evangelisch (= 76.54 %), 226 katholisch (= 21.81 %)
- 1970: 1257
- um 1700: 172 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1566: Amt Idstein
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- 1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Untertaunuskreis
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1972 zur Gemeinde Hohenstein.
Gericht
- 1816: Amt Wehen
- 1849: Justizamt Wehen
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
- 1867: Amtsgericht Wehen
- 1945: Amtsgericht Bad Schwalbach
Herrschaft
- 1418 Stadtrechtsverleihung durch König Sigismund (Regesta Imperii 11, Nr. 3039), 1423 wurden die Rechte erneuert, Breithardt allerdings auch wieder als Dorf bezeichnet. (Regesta Imperii 11, Nr. 5521)
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1280/85 werden Hörige der Herren von Eppstein genannt. 1344 überträgt Herwin von Watzhahn Güter an das Kloster Eberbach. 1350 übertragen Walter und Seifert von Hohenstein ihr Breithardter Gut dem Grafen von Diez. 1429 Sühne zwischen Nassau-Idstein und Katzenelnbogen über die von den Kazenelnbogischen Hörigen zu Breithardt zu leistenden Diensten. 1404 verleiht die Dompropstei Mainz das Gericht und den halben Zehnten als Lehen an Nassau-Idstein, die das Dorf 1419 als Erblehen innehaben. 1429 verzichtet Adam Hube von Hohenstein gegen eine Entschädigung von 1000 Gulden auf alle Ansprüche auf Dorf, Vogtei, Kirchensatz und Zehnten zu Gnsten von Nassau-Idstein, jedoch werden 1430 und 1452 Hohensteiner von der Dompropstei mit Dorf, Vogtei und Zehnt Breithardt belehnt. 1464 entgültiger Verzicht hohensteinischer Ansprüche. 1466 verpfändet Nassau-Idstein seine Anteile an Breithardt an Katzenelnbogen.
Zehntverhältnisse
1359 gehört der Zehnte der Mainzer Dompropstei, die 1364 den Verlust von 50 malter Weizen durch einige Adlige beklagt, andere, ihr zustehende Rechte wage das Schöffengericht nicht offen zu bestätigen, auch sei ihr Hof seit langer Zeit zerstört.
Ortsadel
1390: Reinhardt von Breithardt
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Heutige evangelische Pfarrkirche mit Kirchhofmauer und Torbau vor oder um 1200 errichtet.
- 1364: Kirche erwähnt
Patrozinien
- Heilig Kreuz (Crux)
Pfarrzugehörigkeit
Um 1465 Pfarrei. Zum Kirchspiel gehörten Born, Holzhausen über Aar, Rensfelden (wüst) und Steckenroth. Ferner vermutlich Adolphseck, das 1506 zum Archidiakonat des Propstes von St. Peter in Mainz gehörte
Patronat
Das Patronatsrecht hatte zunächst die Hube von Hohenstein inne, 1429 ging es an Nassau-Idstein (ältere Linie) über.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kirchliche Mittelbehörden
Mainzer Archidiakonat St. Peter in Mainz, Dekanat Kastel
Kultur
Schulen
1594 Schule erwähnt, die sich auf dem damals westlich der Kirche erstreckenden Kirchhof befand.
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
1635 werden die Pfauen-, Uhus-, Wein- und Stutzenmühle genannt.
Markt
1418 Verleihung eines Wochenmarktes
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 173,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 128,
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 77,
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 564-565,
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 237-243,
- Schmidt, Nassau-Idstein, Teil II: Ortslexikon S. 18-21,
- Gensicke, Breithardt
- Weinberger, Chronik Hohenstein-Breithardt
- Weinberger, Breithardt Stekenrod Hohenstein
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Breithardt, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10757_breithardt> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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