Dodenhausen

Dorf · 370 m über NN  
Gemeinde
Haina (Kloster)
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

18 km südöstlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage

Dorf am Südwestrand des Kellerwaldes an der mittleren Norde mit einfachem Grundriss entlang der Schönsteiner (L 3425) bzw. der Gemündener Straße (L 3296). Kirche in zentraler Lage.

Siedlungsentwicklung

Der 1464 als Wüstung bezeichnete Ort wird erst im 16. Jahrhundert wieder besiedelt.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Dodenhausen.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1250)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1921/21, 1924

Älteste Gemarkungskarte

1848

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3503599, 5652902
UTM: 32 U 503523 5651081
WGS84: 51.011282° N, 9.050225° O

Statistik

Ortskennziffer

635013040

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 395, davon 210 Acker (= 53.16 %), 148 Wiesen (= 37.47 %), 1 Holzungen (= 0.25 %); Oberförsterei Dodenhausen: 2681, davon 10 Wiesen, 2655 Holzungen
  • 1928: Eingemeindung von Teilen der aufgelösten Oberförsterei Dodenhausen
  • 1961 (Hektar): 1153, davon 0 Wald

Einwohnerstatistik

  • 1747: 55 Haushaltungen
  • 1885: 436, davon 435 evangelisch (= 99.77 %), 1 katholisch (= 0.23 %)
  • 1961: 416, davon 375 evangelisch (= 90.14 %), 37 katholisch (= 8.89 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1250: Gericht Bulenstrut
  • 1362: Amt Rosenthal, Gericht Bulenstrut
  • 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Haina, Gericht Battenhausen (nach Abtrennung vom Gericht Bulenstrut)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
  • 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Frankenberg

Gemeindeentwicklung

Seit dem 1.7.1972 gehört Dodenhausen als Ortsteil zur Gemeinde Haina (Kloster).

Gericht

  • 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
  • 1867: Amtsgericht Rosenthal
  • 1932: Amtsgericht Jesberg
  • 1933: Amtsgericht Gemünden
  • 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
  • 1973: Amtsgericht Frankenberg

Herrschaft

  • Das Mainzer Erzstift beansprucht im 13. Jahrhundert die Herrschaft, die Schutzherrschaft liegt zunächst bei den Grafen von Battenberg. 1323 gben die Bauern von Dodenhausen den Abt und den Konvent von Haina als Herren an. 1464 wurden Burg und Stadt Rosenthal vom Mainzer Erzbischof an die Landgrafen von Hessen verpfändet. Diese versetzen wiederum das Gericht in der Bulenstrut mit Zustimmung des Erzbischofs an das Kloster Haina. 1535 erhalten die Hospitalvorsteher von den Landgrafen die Ortsobrigkeit in Dodenhausen. 1583 verzichtete Mainz im Vertrag von Merlau endgültig auf die Einlösung der Pfandschaft. Von 1567 bis 1650 wurde das Amt Haina von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach ging es vollständig in den Besitz von Hessen-Kassel über.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1240/41 übergab Graf Gosmar von Ziegehhain dem Kloster Haina gegen Zahlung einer Summe Geldes zu seinem und seiner Eltern Seelenheil u.a. die Güter in Dodenhausen. Vor 1250 erwarb das Kloster einige freie Güter aus dem Besitz freier Leute. 1257 übergab der Mainzer Erzbischof Gerhard mit Zustimmung des Domkapitels u.a. Güter in Dodenhausen an das Kloster Haina.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kirche nach Brand 1868 in den Jahren 1878 bis 1879 in neugotischen Formen errichtet

Pfarrzugehörigkeit

Ursprünglich zur Pfarrei Battenhausen gehörig, fiel der Ort nach deren Untergang zu Beginn des 16. Jahrhunderts an die Pfarrei Armsfeld, vor 1612 jedoch als Filial an Löhlbach. Haddenberg war hierhin eingepfarrt. 1954 Filial von Haina (Kloster). 1983 wird die Pfarrstelle Haina II nach Dodenhausen verlegt, seitdem Evangelische Kirchengemeinde, in die Haddenberg eingepfarrt ist.

Diakonische Einrichtungen

1946 - 1954 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden

Im 15. Jahrhundert Dekanat Grüsen

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

1553 ist eine Schmelzhütte mit Hammerwerk des Hospitals Haina in Dodenhausen belegt, die bereits 1606 nicht mehr in Betrieb ist.

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Dodenhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1074_dodenhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1074