Kiedrich

Dorf · 165 m über NN  
Gemeinde
Kiedrich
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

13 km nordwestlich von Rüdesheim am Rhein

Lage und Verkehrslage

Siedlung auf einer flachen Anhöhe, an deren Fuß der Kiedricher Bach fließt, ca. 3,5 km vom Rhein entfernt.

Ersterwähnung

1069

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

  • Ringwall im Distrikt Heidenkeller
  • Grabhügel im Gemeindewald, Distrikt 50a
  • Römischer Gutshof zwischen Eltville und Kiedrich

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3434370, 5545389
UTM: 32 U 434321 5543611
WGS84: 50.041168° N, 8.082767° O

Statistik

Ortskennziffer

439009000

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 1340, davon 357 Acker (= 26.64 %), 96 Wiesen (= 7.16 %), 748 Holzungen (= 55.82 %)
  • 1961 (Hektar): 1340, davon 766 Wald (= 57.16 %)

Einwohnerstatistik

  • 1525: 193 Herdstellen
  • 1700: 72 Bürger und 5 Beisassen
  • 1820: 1154 Einwohner
  • 1885: 1542, davon 31 evangelisch (= 2.01 %), 1511 katholisch (= 97.99 %)
  • 1961: 3429, davon 463 evangelisch (= 13.50 %), 2928 katholisch (= 85.39 %)
  • 1970: 3560 Einwohner
  • 1981: 3369 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Eltville
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vizedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville und Amtsvogtei Erbach
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Eltville
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Eltville
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Rheingaukreis

Gericht

  • 1382 und 1394 sind Geschworene als Vertreter der Gemeinde vorhanden.
  • 1420: eigenes Gerichtssiegel
  • 1816: Amt Eltville
  • 1849: Justizamt Eltville
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Eltville
  • 1867: Amtsgericht Eltville
  • 1943: Amtsgericht Rüdesheim (Zweigstelle Eltville)
  • 1949: Amtsgericht Eltville

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Der Mainzer Erzbischof Friedrich (937-954) soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Kiedrich geschenkt haben. Vorübergehend verfügte das Zisterzienserkloster Eberbachschon im 12. und 13. Jahrhundert über Besitz in Kiedrich und nachweislich 1312 durch eine Schenkung der Geschwister Dito und Elisabeth über einen Hof mit einer Kapelle. Kiedrich löste sich frühzeitig aus dem Verband mit Eltville, besaß 1211 eien eigene Feldmark und 1224 einen eigenen Schultheißen.
  • Zahlreiche Adels- und Bürgerhöfe

Zehntverhältnisse

Der Mainzer Erzbischof Friedrich (937-954) soll nach einer Bestätigung von 1069 dem Stift St. Peter in der Vorstadt von Mainz auf Bitten des Propstes Thiemo die Kirche zu Eltville mit den Zehnten u.a. in Kiedrich geschenkt haben.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1275 Kirche
  • 1277: Pleban
  • Pfarrkirche um 1380 erbaut, 1454-91 erweitert.
  • 1440 Michaelskapelle, in der die Reliquien des heiligen Valentin aufbewahrt werden

Patrozinien

  • Valentinus [1417]

Pfarrzugehörigkeit

Ursprünglich zu Eltville gehörig war Kiedrich um 1250 selbstständige Pfarrei.

Patronat

1570 hat der Erzbischof von Mainz das Patronatsrechte inne. Für die Michaelskapelle nahmen Pfarrer und Gemeinde Kiedrich das Patronatsrecht wahr.

Klöster

Bekenntniswechsel

Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden

Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

Seit dem Mittelalter Wallfahrt zu den Reliquien des Heiligen Valentin. Die um 1440 erbaute Michaelskapelle besitzt zudem eine Außenkanzel für die Wallfahrer. Termin: Sonntag nach der Oktav von Mariä Himmelfahrt.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kiedrich, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10709_kiedrich> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10709