Oberkleen

Die Lage von Oberkleen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14,5 km südwestlich von Gießen
Lage und Verkehrslage
Am linken Ufer des oberen Kleebachs gelegen. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Butzbach/Ost – Langgöns/Oberkleen (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1910) bis zur Stilllegung der Teilstrecke am 31.12.1968.
Weitere Namen
Obercleen
Vorbemerkung Historische Namensformen
Eine gesicherte Zuordnung zahlreicher vor vor 1200 genannter Belege ist mangels Bestimmungswort und ergänzender Zusätze nicht möglich. S. daher mit Auflistung der Belege Niederkleen.
Historische Namensformen
- Obernclên, in (1197/1203) [HStAD Bestand A 3 Nr. 331/10 = Wyss, Hessisches Urkundenbuch III, S. 320, Nr. 1344]
- Oberincleen (1328) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 458 Nr. 1131]
- superiori Clen (1334) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 511 Nr. 1251]
- Abernclen (1335) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 515 Nr. 1264]
- Obercleen [Karte des Kreises Wetzlar]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3470934, 5591807
UTM: 32 U 470871 5590010
WGS84: 50.461368° N, 8.58961° O
Statistik
Ortskennziffer
531009060
Flächennutzungsstatistik
- 1834 (Morgen): 2949, davon 1064 Wald
- 1885 (Hektar): 753, davon 341 Ackerland (= 45.29 %), 74 Wiesen (= 9.83 %), 300 Holzungen (= 39.84 %)
- 1961 (Hektar): 757, davon 310 Wald (= 40.95 %)
Einwohnerstatistik
- 1834: 77 Häuser, 428 Einwohner, davon 425 evangelisch, 3 Juden
- 1961: 790, davon 594 evangelisch (= 75.19 %), 176 katholisch (= 22.28 %)
- 1970: 779 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt 2/3, Fürst zu Nassau-Weilburg 1/3 (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Kleeberg
- 1803-1816: Herzogtum Nassau, Amt Usingen, ab 1810 Amt Atzbach
- 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar (Immediat-Gebiet)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Wetzlar
Gemeindeentwicklung
1834 zur Bürgermeisterei Lützellinden gehörig. Am 31.12.1971 zusammen mit Niederkleen. Bildung der Gemeinde Kleenheim, ab dem 1.1.1977 Ortsteil von Lang-Göns
Gericht
- 1816: standesherrliches Justizamt Atzbach
- 1849: Kreisgericht Wetzlar
- 1879: Amtsgericht Wetzlar
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Vgl. Niederkleen In der Kleenheimer Mark erhielt das Kloster Lorsch in 10 Schenkungen zwischen 774 und 817 einen Hof, 6 Mansen, 8 Huben, einen Waldanteil, 38 Hörige und 2 Kirchen.
- 1197 verkaufte Abt Mefried von Arnsburg sein Eigengut (allodium)in Oberkleen, das ihm ein Herr Friedrich von Hoste vermacht hatte, an das Kloster Schiffenberg.
Schiffenberg, Augustinerchorfrauenstift Zelle Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- (804-806) Kirche
- 1347 Pfarrer
Patrozinien
- Maria
Pfarrzugehörigkeit
1355 erhält die Kapelle im Tal Kleeberg einen eigenen Kaplan, bleibt aber bei der Mutterkirche. 1765 wurde Kleeberg aus dem Parochialverband gelöst und zur Pfarrei erhoben.
Patronat
1355 haben Nassau-Weilburg, Limburg, Isenburg-Büdingen und Westerburg als Ganerben das Patronatsrecht inne. 1459 und 1498 wird es durch Isenburg-Büdingen ausgeübt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich zu Beginn der 1530er Jahre.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Michael Weishuhn 1540-1578
Reformierter Bekenntniswechsel: 1602, um 1605 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Pfarrei im Archipresbyterat Wetzlar, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Erzdiözese Trier
Sendpflichtig nach Großenlinden
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Oberkleen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10561_oberkleen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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