Lützellinden

Dorf · 180 m über NN  
Gemeinde
Gießen
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6,5 km südwestlich von Gießen

Lage und Verkehrslage

Unweit des Zusammenflusses von Klee-, Zech- und Lückenbach

Ersterwähnung

790

Vorbemerkung Historische Namensformen

Bei den älteren Belegen ohne präzisierendes Bestimmungswort kann nicht eindeutig entschieden werden, auf welchen Ort sie zu beziehen sind. Vgl. daher auch Großen-Linden, Kleinlinden und Langen-Linden,

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3473243, 5600282
UTM: 32 U 473179 5598482
WGS84: 50.537664° N, 8.621519° O

Statistik

Ortskennziffer

531005110

Flächennutzungsstatistik

  • 1834 (Morgen): 3480, davon 477 Wald
  • 1885 (Hektar): 889, davon 625 Ackerland (= 70.30 %), 89 Wiesen (= 10.01 %), 135 Holzungen (= 15.19 %)
  • 1961 (Hektar): 885, davon 117 Wald (= 13.22 %)

Einwohnerstatistik

  • 1834: 619 evangelische Einwohner, 2 Juden
  • 1961: 1492, davon 1323 evangelisch (= 88.67 %), 162 katholisch (= 10.86 %)
  • 1970: 1684 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1787: Fürstentum Nassau-Weilburg, Grafschaft Nassau-Weilburg, Oberamt Atzbach, Amt Hütten- und Stoppelberg
  • 1806-1815: Herzogtum Nassau, Amt Hüttenberg
  • 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar (Immediat-Gebiet)
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wetzlar
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wetzlar
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wetzlar
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Wetzlar
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Lahn
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis

Wetzlar

Gemeindeentwicklung

Am 1.1.1977 Eingliederung in die neu gegründete kreisfreie Stadt Lahn, nach deren Auflösung am 1.8.1979 Eingemeindung nach Gießen.

Gericht

Herrschaft

  • 1703 wurde durch einen Vertrag mit der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt die bis dahin bestehende Gemeinschaft des Hüttenbergs aufgehoben, so dass u.a. Lützellinden allein der Grafschaft Nassau verblieb.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Schiffenberg, AugustinerchorherrenstiftUm 1148 bestätigt Papst Eugen III. Kloster Schiffenberg seinen Besitz zu Linden.
  • Schiffenberg, Augustinerchorfrauenstift ZelleStift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
  • Altenberg, Kloster1297 schenken Hermann Selig und seine Ehefrau Hildegung dem Kloster Altenberg ihre Güter zu Lützellinden. 1303 verkauft Ernst von Nauborn dem Kloster Güter in Lützellinden. 1321 tauscht das Kloster Güter zu Lützellinden gegen solche in Dagobertshausen. 1349 hat das Kloster Zinseinkünfte aus 3 Höfen und der halben Mühle. 1442 verkauft Johann von Kolnhausen für 140 Gulden alle seine Güter zu Lützellinden, die die Mitgift seiner Ehefrau Meckel waren.
  • Marburg, Deutscher Orden1306 vermacht der Friedberger Bürger Johann eine Korngülte von 8 Maltern aus seinen Gütern u.a. in Lützellinden halb dem Deutschen Orden in Marburg und halb dem Kloster Altenberg.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1261: Pleban

Pfarrzugehörigkeit

1703 wurde Hörnsheim, bisher Filial von Großen-Linden, der Pfarrei Lützel-Linden zugteilt.

Patronat

1534 haben die Junker von Elkershausen das Patronatsrecht als Lehen der Grafen von Nassau-Weilburg inne, nach deren Erlischen ging die Kollatur an die Grafen über. In einem Vergleich von 1621 wurde die alternierende Präsentation von Nassau und den Landgrafen vereinbart.

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Adam Kirchhain 1530-1536

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Pfarrei im Archipresbyterat Wetzlar, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Erzdiözese Trier
Sendpflichtig nach Großenlinden

Kultur

Schulen

Schulmeister: Johannes Schneidt 1592-1593

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

1834 gehörten zur Bürgermeisterei Lützellinden die Orte Lützellinden, Hörnsheim, Hochelheim, Dornholzhausen, Niedercleen, Obercleen und Ebersgöns.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Lützellinden, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10555_luetzellinden> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10555