Rodheim-Bieber

Blick auf Rodheim aus südlicher Richtung, 2008
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km nordwestlich von Gießen
Lage und Verkehrslage
Am Bieberbach gelegen.
Bahnhöfe (Rodheim-Bieber und Rodheim-Bieber/Nord) der Eisenbahnlinie Giessen - Bieber ("Biebertalbahn","Bieberlieschen") bis zur Stilllegung der Strecke am 30. April 1963.
Ersterwähnung
(1150)
Weitere Namen
Rodheim an der Bieber
Rodheim a.d. Bieber
Rodheim
Historische Namensformen
- Rudeheim, de (um 1150) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, S. 313 f. Nr. 1337]
- Rodeheim (1263)
- Roddeheym under Foczberg (1428)
- Rodheim-Bieber (1954) [Am 1.4.1954 Umbenennung aus Rodheim an der Bieber in Rodheim-Bieber]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Amtmannsmühle
- Bieber
- Haina
- Hof Schmitte
- Launscheid
- Rehmühle
- Steinmühle
- Strohmühle
- Waldmühle
- Schmitte, Herrenhaus (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3471377, 5609652
UTM: 32 U 471314 5607848
WGS84: 50.621806° N, 8.594477° O
Statistik
Ortskennziffer
531002050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3424, davon 1928 Acker (= 56.31 %), 436 Wiesen (= 12.73 %), 909 Wald (= 26.55 %)
- 1885 (Hektar): 823, davon 504 Acker (= 61.24 %), 107 Wiesen (= 13.00 %), 163 Holzungen (= 19.81 %)
- 1961 (Hektar): 1033, davon 213 Wald (= 20.62 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 1236 evangelisch, 4 katholisch, 28 Juden
- 1961: 3796, davon 3093 evangelisch (= 81.48 %), 606 katholisch (= 15.96 %)
- 1970: 4430 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Gericht Heuchelheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landamt Gießen
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (Umbenennung)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Wetzlar
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- 1970: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Wetzlar
Gemeindeentwicklung
Am 1.12.1970 der neugegründeten Gemeinde Biebertal eingegliedert
Gericht
- 1821: Stadtgericht Gießen
- 1867: Amtsgericht Gladenbach
- 1933: Amtsgericht Wetzlar
Herrschaft
- 1585 ganz hessisch
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1263 Pleban
Pfarrzugehörigkeit
1595 gehören Fellinghausen und Vetzberg zum Kirchspiel, wahrscheinlich auch Bieber
Patronat
1479 wird Philipp Mohr von Leun mit dem Lehen des Kraft von Michelbach, dem Kirchsatz zu Rodheim, durch Runkel belehnt. 1521 Jost von Draxdorf. 1556 von Reifenberg und Konrad von Diede, Schwiegersöhne des Lost, als Lehen von Wied-Runkel. 1557/80 wechseln von Reifenberg und von Diede die Kollatur.
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 2 Kräften, in Fellingshausen ein Kindergarten mit 1, ein Schwesternhaus mit 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Heinrich Rabe (Corvinus) 1534-1560
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Pfarrei im Archipresbyterat Wetzlar, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Erzdiözese Trier
Kultur
Schulen
Im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts Errichtung einer Schule.
Schulmeister: Wilhelm Steuermeister 1637-1638
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
1750 wird eine überregional bekannte Kalkbrennerei erwähnt [Matthias Seim, Amt Königsberg. Historische Beschreibung um 1750, in: Hinterländer Geschichtsblätter, 98 (2020), S. 31]
Nachweise
Literatur
- Rodheim im Biebertal. Geschichte und Geschichten,
- Hans Ramge, Der Ortsname Rodheim und seine Bedeutung für die Siedlungsgeschichte, in: Rodheim im Biebertal. Geschichte und Geschichten, S. 28-30,
- Kaminsky, Rodheim und seine Ritter,
- Heymann, Mark Rodheim,
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 180,
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 396,
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 189
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rodheim-Bieber, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10543_rodheim-bieber> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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