Trohe

Die Lage von Trohe im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km nordöstlich von Gießen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen in der Aueniederung rechts der Wieseck. Am östlichen Ortsrand ehemaligen Burg.
Straße Rödgen - Alten-Buseck u. Wieseck - Großen-Buseck.
Ersterwähnung
1210
Historische Namensformen
- Traha, de (1210) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 5]
- Drahe, de (1232) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 20]
- Draha, de (1247) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 52]
- Draye, von (1333) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 2, Nr. 396]
- Draehe, von (1378) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1158]
- Drawe, von (1387) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 1177]
- Trahe (1432) [Baur, Hessische Urkunden 4, Nr. 124]
- Droe, von (1465) [Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 973]
- Throe, von (1485) [Riedesel zu Eisenbach 2, Nr. 1418]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Belzemühle
- Troher Mühle
- Burg Weißburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Trohe, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
- Burg auf flachem Hügel in Flußschleife.
Älteste Gemarkungskarte
(1846-1896), 1930
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3482611, 5608271
UTM: 32 U 482543 5606468
WGS84: 50.609835° N, 8.753287° O
Statistik
Ortskennziffer
531003050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 94, davon 31 Acker, 49 Wiesen, - Wald
- 1961 (ha): 23, davon - Wald
Einwohnerstatistik
- 1577: 20 Hausg.
- 1630: ohne Angaben
- 1667: 11 Männer, 1 Beisasse
- 1742: 25 Untert., 14 Junge Mannsch.
- 1804: 147 Einwohner
- 1834: 131 Einwohner
- 1885: 167 Einwohner
- 1925: 251 Einwohner
- 1939: 267 Einwohner
- 1950: 345 Einwohner
- 1961: 417 Einwohner
- 1830: 145 evangelische Einwohner 1961: 307 ev., 61 römischkath. Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 20 Land- u. Forstwirtsch., 103 Prod. Gewerbe, 34 Handel, Verkehr u. Nachrichtenübermittlung, 40 Dienstl. u. Sonstige
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Gericht Lollar
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Stadtamt Gießen
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Am 1.10.1971 Eingliederung in die Gemeinde Großen-Buseck, am 01.01.1977 Eingemeindung nach Buseck
Gericht
- Schultheiß, Schöffen 1530 gen.
- 1821: Landgericht Gießen
- 1879: Amtsgericht Gießen
Herrschaft
- 1340 verfügt Trohe über ein eigenes Gericht ohne Beidörfer. Über den Ursprung dieses Ortsgericht ist nichts Näheres bekannt. 1398 wird es zusammen mit dem Ger. Buseck dem sog. Busecker Tal zugerechnet, mit dem Kg. Wenzel Lgf. Hermann belehnt. Die v. Buseck, v. Trohe und v. Schwalbach sollen dem Lgf. als ihrem Erbherrn huldigen. 1449 belehnt Lgf. Ludwig die Milchling v. Schönstadt mit ihrem Teil an Trohe. 1577 steht Trohe mit Ger. und Peinlichkeit den Schutzbar gen. Milchling und den v. Schwalbach zu. 1641 verkauft der Freiherr v. Burgmilchling sein Anrecht, die Hälfte an Trohe an die Lgff., die restliche Hälfte gelangt 1750 von den übrigen Lehnsträgern, darunter den v. Schwalbach, an Hessen. 1778 wird Trohe zum Ger. Lollar gezogen, 1781 dem Stadtjustizamt Gießen eingegliedert.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hessen, Landgrafen 1498 gestattet Landgraf Wilhelm dem Dorf Trohe, den landgräflichen Wald gen. Fernwalt mit ihrem Vieh 3 Jahre lang nacheinander zu nutzen, wofür die Ew. jährl. 3 Gulden an den Rentmeister in Gießen zahlen (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 1911).Schiffenberg, Augustinerchorfrauenstift Zelle Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
Ortsadel
1210-1641
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirchsatz 1525 erwähnt (Lindenstruth, Streit 1, S. 104 Anm. 1).
Pfarrzugehörigkeit
1577 bei Alten-Buseck eingepfarrt; bis 1838: Filiale von Großen-Buseck, seitdem bei Alten-Buseck eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Großen-Buseck, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Großen-Busecker Pfarrer Paulus Hain vor 1549.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Mit Einschränkung im Sendbezirk Buseck
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1892
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Trohe, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10533_trohe> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10533