Wetterfeld

Dorf · 192 m über NN  
Gemeinde
Laubach
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

5 km südlich von Grünberg

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß an einer Straßen- und Wegespinne auf dem rechten Ufer der Wetter; von Norden einmündend die Lauter. Großer Höhenunterschied von 23 m.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Hungen-Mücke.

Ersterwähnung

802/817

Siedlungsentwicklung

Funde aus Frühsteinzeit (Neolithikum)

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Älteste Gemarkungskarte

1847

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3496965, 5601265
UTM: 32 U 496892 5599464
WGS84: 50.547106° N, 8.956129° O

Statistik

Ortskennziffer

531010090

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2647, davon 1414 Acker, 428 Wiesen, 658 Wald
  • 1961 (Hektar): 662, davon 163 Wald

Einwohnerstatistik

  • 1631: 40 Untert.
  • 1834: 472 Einwohner
  • 1885: 486 Einwohner
  • 1925: 493 Einwohner
  • 1939: 460 Einwohner
  • 1950: 680 Einwohner
  • 1961: 573 Einwohner
  • 1830: 464 evangelische, 16 römisch-katholische Einwohner, 6 Mennoniten
  • 1961: 517 evangelische, 54 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 119 Land- und Forstwirtsch., 110 Prod. Gewerbe, 21 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 18 Dienstleistung(en) und Sonstige

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 802/817: in finibus (d.i. in der Mark) Laubach
  • 1787: Grafschaft Solms-Laubach (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Laubach
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Laubach (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Laubach (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
  • 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Schotten
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Schotten
  • 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis

Gießen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1970 Eingliederung in die Stadt Laubach

Gericht

  • 1822 Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Laubach

Herrschaft

  • 1349 kauft das Marienstift zu Lich von Philipp d.Ä. von Falkenstein-Münzenberg eine jährl. Gülte von 50 Pfd. Heller aus der Bede zu Muschenheim, Bettenhausen, Birklar und Wetter (Wiederkauf für 500 Heller) (Solmser Urkunden 1 Nr. 283). Gehörte bis 145 den Herren von Bellersheim. 1456 spricht Lise von Nordeck, Witwe des Henne von Bellersheim die Einw. des an die Grafen von Solms verkaufeten Dorfes Wetterfeld der Eide los (Solmser Urkunden 2 Nr.1362) 1573 sind die von Bellersheim mit der Vogtei zu Wetterfeld belehnt; Neubelehnung bis 1781 (Solmser Urkunden 3 Nr. 3309 u.ö.)

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Fulda, KlosterUm 802/817 übertragen Frecholf und sein Bruder Tacholf Kloster Fulda ihren Besitz in Wetterfeld (vgl. Ziff. 2b).
  • Wirberg, Kloster1289 besitzt Kloster Wirberg aus der Schenkung Heinrichs von Seligenstadt Güter zu Wetterfeld (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 982).
  • Münzenberg, Herren1239 verpfändet Ulrich von Münzenberg dem Schultheißen von Grünberg, gen. von Echzell Einkünfte von seinen Gütern in Wetterfeld (Weigand, Ortsnamen, S. 285 ff. Nr. 2).
  • Falkenstein, Herren1272 hat Ritter Guntram von Bessingen ein Falkensteiner Lehen zu Wetterfeld (Löffler, Herren von Falkenstein Bd. 2 Nr. 238). 1440 gibt Graf Johann von Solms den Gebr. Fraft und Henne von Bellersheim die Vogtei zu Wetterfeld (Uhlhorn, Grafen von Solms, S. 400).
  • Arnsburg, Kloster1287 schenken Ritter Guntram de Olfe und seine Frau Kloster Arnsburg ihre Güter zu Wetterfeld unter Vorbehalt lebenslanger Nutzung seinen Besitz zu Wetterfeld. 1322 vermacht Ritter Johann, Sohn des Ritters und Frankfurter Schöffen Volrad Kloster Arnsburg testamentarisch Höfe und Güter in Lich und Wetterfeld. 1359 verkauft Volpracht gen. von Sassen, Bürger zu Grünberg, Kloster Arnsburg seine vom Vater ererbte Gülte zu Wetterfeld. 1369 verkauft Ritter Hartmut Huser von Hohenberg Arnsburg Äcker zu Muschenheim und Wetterfeld (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 213, 545, 874, 984).
  • Grünberg, Antoniterkloster1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Wetterfeld (7 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 51 f.).

Zehntverhältnisse

Falkenstein, HerrenUm 1347 hat Hermann von Schachheim als Falkensteiner Lehen den Zehnten von Wetterfeld (Löffler, Herren von Falkenstein Bd. 2 Nr. 988).

Kirche und Religion

Ortskirchen

Pfarrzugehörigkeit

Pfarrkirche, der 1535 Röthges eingepfarrt war. Nach Einführung der Reformation war Röthges äqualiter uniert.

Patronat

Bis 1456 von Bellersheim, dann an Solms-Lich verkauft. 1548 an Solms-Laubach.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation: nach 1549
Erster evangelischer Pfarrer: Michael Gerth 1555 und 1560

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert Archidiakonat St. Johann zu Mainz

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1905

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wetterfeld, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10524_wetterfeld> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10524