Steinbach

Dorf · 237 m über NN  
Gemeinde
Fernwald
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8,5 km südöstlich von Gießen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß. Siedlungsentwicklung entlang der Hauptstraße. Moderne Siedlung im Süden, Norden und Osten.
Anschluss Bundesautobahn 5 Frankfurt - Kassel und B 457

Ersterwähnung

1141

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa 1141

Älteste Gemarkungskarte

1898

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3484414, 5601754
UTM: 32 U 484346 5599953
WGS84: 50.551302° N, 8.779032° O

Statistik

Ortskennziffer

531004030

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 3488, davon 2220 Acker, 342 Wiesen, 822 Wald
  • 1961 (Hektar): 946, davon 266 Wald

Einwohnerstatistik

  • 1502: 18 Männer
  • 1577: 73 Hausgesesse
  • 1630: 2 dreispänn., 8 zweispänn., 21 einspänn. Ackerl., 16 Einläufige, 8 Witwen, 4 Vormundsch.
  • 1669: 276 Seelen
  • 1742: 3 Geistl./Beamte, 115 Untert., 43 Junge Mannschaften, 5 Beisassen/Juden
  • 1804: 634 Einwohner
  • 1834: 766 Einwohner
  • 1885: 1003 Einwohner
  • 1925: 1112 Einwohner
  • 1939: 1271 Einwohner
  • 1950: 1885 Einwohner
  • 1961: 1875 Einwohner
  • 1830: 692 evangelische, 8 römisch-katholische Einwohner, 36 Juden. 1961: 1491 evangelische, 360 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 265 Land- und Forstwirtsch., 450 Prod. Gewerbe, 146 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 172 Dienstleistung(en) und Sonstige

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1344 und später: Gericht Steinbach-Garbenteich
  • 1502: Amt Gießen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Gericht Steinbach
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis

Gießen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 Zusammenschluß mit Albach und Annerod zur Gemeinde Fernwald

Gericht

  • 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Gießen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Arnsburg, Kloster Rodheim, Herren1248 verzichtet Ludwig von Rodheim gegenüber Kloster Arnsburg auf die Güter zu Steinbach (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 54).
  • Wirberg, Kloster1289 besitzt Kloster Wirberg aus der Schenkung Heinrichs von Seligenstadt Güter zu Steinbach (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 982).
  • Schiffenberg, Augustinerchorfrauenstift ZelleStift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
  • Solms, Grafen1561 erneuert Graf Friedrich Magnus von Solms der Stadt Laubach die Verschreibung der Wüstung Ober-Laubach, Steinbach und Germannshausen (Solmser Urkunden 3 Nr. 3149).

Kirche und Religion

Ortskirchen

Pfarrzugehörigkeit

1258 wird die Kapelle nach Schiffenberg eingepfarrt (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1354). 1561: Filiale von Schiffenberg; 1582 nimmt der Pfarrer von Schiffenberg seinen Wohnsitz in Steinbach, 1607 Watzenborn von Steinbach getrennt und selbständige Pfarrei mit Garbenteich und Steinberg als Filiale seit 1838 Albach (bisher Rödgen) eingepfarrt.

Patronat

Streit um den Patronat der Kapelle von Steinbach (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 255). Patronat gehörte der Komturei Schiffenberg des Deutschen Ordens

Diakonische Einrichtungen

06.01.1895 Diakonissenstation; Kleinkinderschule gegründet am 1.5.1896; zwei Schwestern aus Frankfurter Diakonissenhaus; Berufung durch Pfarramt; eine Schulschwester, Betreuung des Jungfrauenvereins und der Ferienkolonie ; 1898 errichtetes Vereinshaus Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 3 Kräften (Zivilgemeinde)

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich um 1530.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Friedrich Foenilius 1561-1573

Juden

Um 1830: 36, 1905: 41 Juden. - Begräbnisplatz für die Juden aus Staufenberg war der Friedhof in Großen-Linden.

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1843 und 1858

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

1787 umfaßte das Gericht Steinbach die Orte Garbenteich, Steinbach, Steinberg und Watzenborn.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Steinbach, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10481_steinbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10481