Steinbach

Die Lage von Steinbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8,5 km südöstlich von Gießen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß. Siedlungsentwicklung entlang der Hauptstraße. Moderne Siedlung im Süden, Norden und Osten.
Anschluss Bundesautobahn 5 Frankfurt - Kassel und B 457
Ersterwähnung
1141
Historische Namensformen
- Steinbach (1141) [Scheinoriginal. Eine Fälscherhand des XIII. Jahrhundert hat Seinbach nachträglich eingfügt Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1331]
- Steinbach, in (1248) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 54 = Schenk zu Schweinsberg, Alt-Gießen, S. 247f.]
- Stenbach, in (1302) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 308]
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1141
Älteste Gemarkungskarte
1898
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3484414, 5601754
UTM: 32 U 484346 5599953
WGS84: 50.551302° N, 8.779032° O
Statistik
Ortskennziffer
531004030
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3488, davon 2220 Acker, 342 Wiesen, 822 Wald
- 1961 (Hektar): 946, davon 266 Wald
Einwohnerstatistik
- 1502: 18 Männer
- 1577: 73 Hausgesesse
- 1630: 2 dreispänn., 8 zweispänn., 21 einspänn. Ackerl., 16 Einläufige, 8 Witwen, 4 Vormundsch.
- 1669: 276 Seelen
- 1742: 3 Geistl./Beamte, 115 Untert., 43 Junge Mannschaften, 5 Beisassen/Juden
- 1804: 634 Einwohner
- 1834: 766 Einwohner
- 1885: 1003 Einwohner
- 1925: 1112 Einwohner
- 1939: 1271 Einwohner
- 1950: 1885 Einwohner
- 1961: 1875 Einwohner
- 1830: 692 evangelische, 8 römisch-katholische Einwohner, 36 Juden. 1961: 1491 evangelische, 360 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 265 Land- und Forstwirtsch., 450 Prod. Gewerbe, 146 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 172 Dienstleistung(en) und Sonstige
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1344 und später: Gericht Steinbach-Garbenteich
- 1502: Amt Gießen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Gericht Steinbach
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Gericht
- 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Gießen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Arnsburg, Kloster Rodheim, Herren 1248 verzichtet Ludwig von Rodheim gegenüber Kloster Arnsburg auf die Güter zu Steinbach (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 54).Wirberg, Kloster 1289 besitzt Kloster Wirberg aus der Schenkung Heinrichs von Seligenstadt Güter zu Steinbach (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 982).Schiffenberg, Augustinerchorfrauenstift Zelle Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).Solms, Grafen 1561 erneuert Graf Friedrich Magnus von Solms der Stadt Laubach die Verschreibung der Wüstung Ober-Laubach, Steinbach und Germannshausen (Solmser Urkunden 3 Nr. 3149).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1141 überläßt der Erzbischof von Trier Kloster Schiffenberg die Seelsorge des Neuroddorfes Steinbach und bestimmt die Kirche auf dem Klostergut zu Girmes bei Wetzlar zur Tauf-, Begräbnis- und Synodalkirche (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1 Nr. 1, Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1331).
Pfarrzugehörigkeit
1258 wird die Kapelle nach Schiffenberg eingepfarrt (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1354). 1561: Filiale von Schiffenberg; 1582 nimmt der Pfarrer von Schiffenberg seinen Wohnsitz in Steinbach, 1607 Watzenborn von Steinbach getrennt und selbständige Pfarrei mit Garbenteich und Steinberg als Filiale seit 1838 Albach (bisher Rödgen) eingepfarrt.
Patronat
Streit um den Patronat der Kapelle von Steinbach (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 255). Patronat gehörte der Komturei Schiffenberg des Deutschen Ordens
Diakonische Einrichtungen
06.01.1895 Diakonissenstation; Kleinkinderschule gegründet am 1.5.1896; zwei Schwestern aus Frankfurter Diakonissenhaus; Berufung durch Pfarramt; eine Schulschwester, Betreuung des Jungfrauenvereins und der Ferienkolonie ; 1898 errichtetes Vereinshaus Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 3 Kräften (Zivilgemeinde)
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich um 1530.
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Friedrich Foenilius 1561-1573
Juden
Um 1830: 36, 1905: 41 Juden. - Begräbnisplatz für die Juden aus Staufenberg war der Friedhof in Großen-Linden.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit drei Klassen, zwei Schulhäuser von 1843 und 1858
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1787 umfaßte das Gericht Steinbach die Orte Garbenteich, Steinbach, Steinberg und Watzenborn.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Steinbach, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10481_steinbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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