Freienseen

Die Lage von Freienseen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7 km südöstlich von Grünberg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß und dichter Gehöftanordnung an der Einmündung des Dörrnbachs in den Seenbach. Kirche mit ummauertem Kirchhof in zentraler Lage. Moderne Wohnsiedlung am Nordwesten-Hang einer Bergkuppe (Alluh). Ehem. Bahnhof der Eisenbahnlinie Hungen – Mücke (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1903) (1959 eingestellt).
Ersterwähnung
1312
Historische Namensformen
- Freiensehin (1312) [Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., Nr. 557a]
- Fryensehen (1340) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 2, Nr. 560]
- Vriensende, von (1362) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 963]
- Freyensehena, gen (1592) [Becker, Salbücher des Kreises Alsfeld, S. 349]
- Seen, Freien-
- Freien-Seen
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1312)
- Dorf 1340 und 1432
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Glashütte,
- Höres-Mühle,
- Jagdhaus,
- Löbsacks-Mühle,
- Oberseener Hof,
- Schreiners Mühle,
- Waldschenke
Älteste Gemarkungskarte
1847
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3503379, 5602817
UTM: 32 U 503303 5601016
WGS84: 50.561057° N, 9.046635° O
Statistik
Ortskennziffer
531010020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2762, davon 1007 Acker, 786 Wiesen, 968 Wald
- 1961 (Hektar): 1533, davon 684 Wald
Einwohnerstatistik
- 1834: 1053 Einwohner
- 1885: 637 Einwohner
- 1925: 655 Einwohner
- 1939: 629 Einwohner
- 1950: 995 Einwohner
- 1961: 872 Einwohner
- 1830: 1057 evangelische, 1 römisch-katholischer Einwohner
- 1961: 686 evangelische, 170 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 144 Land- und Forstwirtsch., 195 Prod. Gewerbe, 36 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 45 Dienstleistung(en) und Sonstige
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1341 und später: Gericht (Amt) Laubach
- 1787: Grafschaft Solms-Laubach (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Laubach
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Laubach (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Laubach (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Schotten
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Schotten
- 1938: Deutsches Reich, Land Hessen, Landkreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
1500 bekennt Landgraf Wilhelm II., daß er die Männer des Dorfes Freien-Seen bei ihren alten Freiheiten und Gewohnheiten und auch bei dem landgräflich eigenen zinshaften Hof daselbst behalten will gemäß einer Urkunde seines Großvaters Landgraf Ludwig (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 1446). - Heimbürge 1548 gen.; Bürgermeister vor 1555 (Solmser Urkunden 3 Nr. 2862, 3014) Am 1.4.1972 Eingliederung in die Stadt Laubach
Gericht
- 1820: Standesherrliches Amt Laubach
- 1822: Landgericht
- 1879: Amtsgericht Laubach
Herrschaft
- Im Zuge des solmsischen Teilungsvertrages des Jahres 1432 kommt Freienseen als Zubehör von Laubach an Graf Johann von Solms (Solmser Urkunden 1 Nr. 996).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hessen, Landgrafen 1312 beurkundet Landgraf Otto die Aussagen der Schöffen zu Grünberg über die Verpflichtungen des Dorf Freien-Seen gegen die Edlen von Hanau (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 557a).Grünberg, Antoniterkloster 1449 erwirbt das Antoniterkloster Grünberg eine Wiese zu Freien-Seen; eine benachbarte Wiese erwirbt das Kloster 1453 (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 395, 406).Solms, Grafen 1548 gestatten die Grafen Reinhard und Friedrich Magnus von Solms den Einwohner des Dorfes Freien-Seen, daß sie zur Verbesserung ihres Weidegangs neben den Einwohner von Laubach in den 4 Wüstungen Kreuz-Seen, Baumkirchen, Fartmannshausen und Germannshausen weiden dürfen (Solmser Urkunden 3 Nr. 2862).
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1435: Filiale von Laubach. Nach Streitigkeiten mit der Gemeinde wird seitens des Patrons, Graf Johann von Solms entschieden, daß der Pfarrer von Laubach der Gmde helfen solle, einen Priester zu bestellen, der ihr an Sonntagen und den vier Hohen Festen Messe liest und Sakramente reicht. Dafür solle er von den Einkünften des Pfarrer und derv Gemeinde eine jährl. Gülte erhalten (Solmser Urkunden 1 Nr. 1020). 1553 wird berichtet, daß Freien-Seen früher einen eigenen Pfarrer gehabt hat; 1699-1717: Pfarrdiakon. Bis 1717: Lardenbach, Solms-Ilsdorf, Flensunger Hof als Filiale bei Freien-Seen eingepfarrt. Mit der Errichtung der Paferrei Lardenbach (1717) Solms-Ilsdorf und Flensunger Hof diesem eingepfarrt; seitdem war Freien-Seen filiallos.1954: Pfarrei ohne Beidörfer
Patronat
Der Patronat stand 1548 und später Solms-Laubach zu.
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Sintrum Lutz um 1558
Kultur
Schulen
um 1575 Errichtung einer Schule; 1910 Volksschule mit zwei Klassen
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Freienseen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10464_freienseen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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