Saasen

Die Lage von Saasen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5,5 km westlich von Grünberg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß auf dem rechten Ufer der Wieseck; von Norden einmündend ein kleines Bachtal; gegenüberliegend auf dem linken Ufer der Wieseck der Ortsteil Veitsberg. In der Talaue ein Haltepunkt der Eisenbahnlinie Gießen – Fulda ("Vogelsbergbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 29.12.1869) mit Wartehalle.
Ersterwähnung
1111/1137
Historische Namensformen
- Sahsun, in (1111/1137) [Kop. XIV Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 616]
- Sassen, fon den (1249) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 55]
- Sahsen, de (1251) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 1285]
- Sasen, de (1279) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, Nr. 363]
- Sayssin, von den (1379) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 1118]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Bollnbach
- Veitsberg
- Wirberg
- Wirberg, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Wirberg, Prämonstratenserinnenkloster (→ Klöster)
Älteste Gemarkungskarte
1845
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3491609, 5606555
UTM: 32 U 491538 5604752
WGS84: 50.594609° N, 8.880443° O
Statistik
Ortskennziffer
531016070
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2977, davon 1561 Acker, 312 Wiesen, 889 Wald (gemeinsam mit Bollnbach)
- 1961 (Hektar): 737, davon 252 Wald
Einwohnerstatistik
- 1577 (mit Bolnbach?): 35 Hausgesesse
- 1630: 2 dreispänn., 16 zweispänn., 8 einspänn. Ackerl., 6 Einläufige
- 1669 (m. Bolnbach): 147 Seelen
- 1742: 3 geistl./Beamte, 54 Untert., 22 junge Mannschaften, kein Beisasse/Jude
- 1804: 334 Einwohner
- 1834: 495 Einwohner
- 1885: 429 Einwohner
- 1925: 543 Einwohner
- 1939: 616 Einwohner
- 1950: 890 Einwohner
- 1961: 914 Einwohner
- 1830: 375 evangelische Einwohner 1961: 726 evangelische, 173 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 167 Land- und Forstwirtsch., 164 Prod. Gewerbe, 70 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 47 Dienstleistung(en) und Sonstige
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1391 und später: Landgrafschaft Hessen, Landgericht Grünberg
- 1567-1604: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Grünberg; 1604 an Hessen-Darmstadt
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Grünberg, Landgericht Grünberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Grünberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1970 Eingliederung in die Gemeinde Reiskirchen
Gericht
- 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Grünberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Mainz, Erzstift 1111/1137 erwirbt Erzbischof Adalbert von Mainz für das Erzstift von einem domnus Mathfridus Eigengut in Queckborn und Saasen (vgl. Ziff. 2b).Wirberg, Kloster 1277 bekundet Landgraf Heinrich, daß Kloster Wirberg mit seiner Einwilligung Güter von seinen Leuten Gerhard von Bensfeld und Gerlach von Allendorf unter der Bedingung gekauft hat, daß das Kloster die bisherigen Abgaben von den Verkäufern übernimmt (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 201).Arnsburg, Kloster 1359 verkauft Volpracht gen. von Sassen, Bürger zu Grünberg, Kloster Arnsburg seine vom Vater ererbte Gülte zu Saasen. 1443 bekennt Kraft Riedesel, daß er die 15 Achtel Korngülte, die ihm jährlich aus dem Arnsburger Hof zu Kolnhausen zustehen, nunmehr von Hermann von Muschenheim erhalten soll, und verzichtet deshalb darauf.(Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 874, 1138).Grünberg, Antoniterkloster 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz in Saasen (1 Bestand) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 48).
Zehntverhältnisse
Ortsadel
1359
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1149/53 Pfarrkirche
Pfarrzugehörigkeit
Bis zur Reformation Wirberg, Beltershain, Reinhardshain, Großlumda eingepfarrt. 1577: Lindenstruth, Saasen, Bollnbach, Harbach. 1900: mit Wirberg äqualiter uniert
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich um 1527.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Exemte Großpfarrei. Archidiakonat St. Stephan zu Mainz
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1903
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Saasen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10450_saasen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10450