Odenhausen

Dorf · 254 m über NN  
Gemeinde
Rabenau
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9 km nordwestlich von Grünberg

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß in Talmündungslage. Hauptbestandteil der älteren Siedlung in Mittel- und Niederterrassenlage auf dem rechts Lumdaufer an einem spornartig nach Süden vorspringenden vom Appenbörner Bach umflossenen Hang. Von Nordosten einmündend ein Seitental. Kirche auf der Hangkante der Mittelterrasse am N-Rand des Ortes. Gutsanlage mit Herrenhaus, Wirtschaftsgebäuden, Mühle sowie den Resten der ehem. Ummauerung am O-Rand des Ortes. Bahnhof der Eisenbahnlinie Grünberg – Lollar ("Lumdatalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.8.1896) bis zur Stilllegung der Strecke am 26.5.1963.

Ersterwähnung

1093

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Älteste Gemarkungskarte

1910-1914

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3492403, 5613920
UTM: 32 U 492332 5612114
WGS84: 50.660827° N, 8.891505° O

Statistik

Ortskennziffer

531015050

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1878, davon 860 Acker, 278 Wiesen, 551 Wald
  • 1961 (Hektar): 611, davon 258 Wald

Einwohnerstatistik

  • 1577: 31 Hausgesesse
  • 1669: 60 Seelen
  • 1742: 3 Geistl./Beamte, 30 Untert., 4 Junge Mannschaften, 11 Beisassen/Juden
  • 1804: 304 Einwohner
  • 1834: 415 Einwohner
  • 1885: 294 Einwohner
  • 1925: 313 Einwohner
  • 1939: 318 Einwohner
  • 1950: 476 Einwohner
  • 1961: 489 Einwohner
  • 1970: 474 Einwohner
  • 1830: 370 evangelische Einwohner, 8 Mennoniten 4 Juden. 1961: 418 evangelische, 70 römisch-katholisch Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 82 Land- und Forstwirtsch., 77 Prod. Gewerbe, 49 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 28 Dienstleistung(en) und Sonstige

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1093: Wettereiba (Mainzer Urkundenbuch 1 Nr. 386)
  • 1577: Gericht Londorf
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Allendorf an der Lumda, Gericht Londorf
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Londorf
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis

Gießen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 Eingliederung nach Rabenau.

Gericht

  • 1822: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Grünberg

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Mainz, Stift St. Alban1093 schenkt Mathilde von Arnsburg Kloster St. Alban zu Mainz ihre Güter und die Mühle zu Odenhausen.
  • Marburg, Deutscher Orden1267 schenken Ritter Walter von Nordeck und seine Frau Lucardis dem Deutschen Orden Marburg Güter zu Trais/Lumda, Seilbach, Antreff, Climbach und Odenhausen. 1269(1270?) gibt Hartrad von Merenberg Walter die bisher von ihm zu Lehen gehenden Güter zu Odenhausen, Weitershain, Nordernahe und Stembel zu eigen. Im Streit mit dem Erben von Nordeck spricht Graf Johann von Nassau 1341 die Güter dem Deutschen Orden zu (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1Nr. 240, 246; Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2 Nr. Nr. 705). 1272 urteilt Landgräfin Sophie im Streit des Deutschen Ordens Marburg mit Dietrich d. J. von Isenburg über Güter im Dorf Odenhausen; Dietrich solle 1 Drittel, der Deutsche Orden 2 Drittel jener Güter erhalten (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 163).
  • Solms, Grafen1288 verkaufen die Grafen von Solms dem Deutschen Orden Marburg Güter zu Odenhausen; 1294 verzichtet Graf Reinbold von Solms auf alle Ansprüche (Uhlhorn, Grafen von Solms, S.113, 44) 1358 hat der Deutsche Orden Marburg einen Hof mit 26 Morgen Äckern (Odenhausen/Salzb. ??).
  • Arnsburg, Kloster Grünberg, Antoniter1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Odenhausen (2 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2, S. 45).

Zehntverhältnisse

Eppstein, Herren Nordeck, HerrenDer Zehnte zu Odenhausen ist 1282/83 eppsteinisches Lehen der Herren von Nordeck; 1. Hälfte 14. Jahrhundert ist der 6. Teil des Zehnten eppsteinisches Lehen Gerlachs von Londorf (Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse S. 110 Nr. 333, S. 114).

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: Filiale von Londorf. - 1924: Errichtung einer eigenen Pfarrei, zu der Geilshausen, Rüddingshausen und Weitershain gehören

Bekenntniswechsel

Da bis 1927 Filial von Londorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Londorfer Pfarrer Dietrich Stingel ab 1542.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Londorf

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1905

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Odenhausen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10418_odenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10418