Odenhausen

Die Lage von Odenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9 km nordwestlich von Grünberg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß in Talmündungslage. Hauptbestandteil der älteren Siedlung in Mittel- und Niederterrassenlage auf dem rechts Lumdaufer an einem spornartig nach Süden vorspringenden vom Appenbörner Bach umflossenen Hang. Von Nordosten einmündend ein Seitental. Kirche auf der Hangkante der Mittelterrasse am N-Rand des Ortes. Gutsanlage mit Herrenhaus, Wirtschaftsgebäuden, Mühle sowie den Resten der ehem. Ummauerung am O-Rand des Ortes. Bahnhof der Eisenbahnlinie Grünberg – Lollar ("Lumdatalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.8.1896) bis zur Stilllegung der Strecke am 26.5.1963.
Ersterwähnung
1093
Historische Namensformen
- Udenhusun (1093) [Anfang XV Jh. UB Mainz 1, Nr. 386]
- Udinhusin, in (1267) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, Nr. 240]
- Utenhusen, zu (1290) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 265]
- U^odenhusin (1297) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, Nr. 74]
- Udenhusen (1316) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, Nr. 108]
- Udenhusen an der Lumme, von (1358) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Nr. 984]
- Odenhausen, zu (1519) [XVI Jh. Mittermaier, Verzeichnis von Urkunden, S. 21]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Appenborn
- Steinbühl
- Appenborn, Hofgut (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Odenhausen, Hofgut (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Älteste Gemarkungskarte
1910-1914
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3492403, 5613920
UTM: 32 U 492332 5612114
WGS84: 50.660827° N, 8.891505° O
Statistik
Ortskennziffer
531015050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1878, davon 860 Acker, 278 Wiesen, 551 Wald
- 1961 (Hektar): 611, davon 258 Wald
Einwohnerstatistik
- 1577: 31 Hausgesesse
- 1669: 60 Seelen
- 1742: 3 Geistl./Beamte, 30 Untert., 4 Junge Mannschaften, 11 Beisassen/Juden
- 1804: 304 Einwohner
- 1834: 415 Einwohner
- 1885: 294 Einwohner
- 1925: 313 Einwohner
- 1939: 318 Einwohner
- 1950: 476 Einwohner
- 1961: 489 Einwohner
- 1970: 474 Einwohner
- 1830: 370 evangelische Einwohner, 8 Mennoniten 4 Juden. 1961: 418 evangelische, 70 römisch-katholisch Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 82 Land- und Forstwirtsch., 77 Prod. Gewerbe, 49 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 28 Dienstleistung(en) und Sonstige
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1093: Wettereiba (Mainzer Urkundenbuch 1 Nr. 386)
- 1577: Gericht Londorf
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Allendorf an der Lumda, Gericht Londorf
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Londorf
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 Eingliederung nach Rabenau.
Gericht
- 1822: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Grünberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Mainz, Stift St. Alban 1093 schenkt Mathilde von Arnsburg Kloster St. Alban zu Mainz ihre Güter und die Mühle zu Odenhausen.Marburg, Deutscher Orden 1267 schenken Ritter Walter von Nordeck und seine Frau Lucardis dem Deutschen Orden Marburg Güter zu Trais/Lumda, Seilbach, Antreff, Climbach und Odenhausen. 1269(1270?) gibt Hartrad von Merenberg Walter die bisher von ihm zu Lehen gehenden Güter zu Odenhausen, Weitershain, Nordernahe und Stembel zu eigen. Im Streit mit dem Erben von Nordeck spricht Graf Johann von Nassau 1341 die Güter dem Deutschen Orden zu (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1Nr. 240, 246; Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2 Nr. Nr. 705). 1272 urteilt Landgräfin Sophie im Streit des Deutschen Ordens Marburg mit Dietrich d. J. von Isenburg über Güter im Dorf Odenhausen; Dietrich solle 1 Drittel, der Deutsche Orden 2 Drittel jener Güter erhalten (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 163).Solms, Grafen 1288 verkaufen die Grafen von Solms dem Deutschen Orden Marburg Güter zu Odenhausen; 1294 verzichtet Graf Reinbold von Solms auf alle Ansprüche (Uhlhorn, Grafen von Solms, S.113, 44) 1358 hat der Deutsche Orden Marburg einen Hof mit 26 Morgen Äckern (Odenhausen/Salzb. ??).Arnsburg, Kloster Grünberg, Antoniter 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Odenhausen (2 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2, S. 45).
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: Filiale von Londorf. - 1924: Errichtung einer eigenen Pfarrei, zu der Geilshausen, Rüddingshausen und Weitershain gehören
Bekenntniswechsel
Da bis 1927 Filial von Londorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Londorfer Pfarrer Dietrich Stingel ab 1542.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Londorf
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1905
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Odenhausen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10418_odenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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