Nonnenroth

Die Lage von Nonnenroth im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km östlich von Lich
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß und dichter Gehöftanordnung am Südwest-Hang eines von Osten nach Westen streichenden Höhenrückens. Auf einer südwestlich vorgelagerten Bergkuppe Kirche mit mächtigem Wehrkirchturm (Schlüsselschießscharten!) und ummauerten Kirchhof mit befestigtem Tor. Moderne Wohnsiedlung im Nordosten beiderseits der Straße nach Röthges
Ersterwähnung
1290
Historische Namensformen
- Lunrode (1290) [XVIII Jh. Eigenbrodt, Urkunden 1836, Nr. 4 S. 288f]
- Lunrode, versus (1327) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 1332]
- Nunrode, zcu (1386) [Staatsarchiv Darmstadt A 3 Nr. 326/29]
- Nonrade (1432) [Solmser Urkunden 1, Nr. 993]
Älteste Gemarkungskarte
1921
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3493787, 5598256
UTM: 32 U 493715 5596457
WGS84: 50.520031° N, 8.911342° O
Statistik
Ortskennziffer
531008050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1949, davon 1147 Acker, 281 Wiesen, 521 Wald. 1961 (Hektar): 518, davon 175 Wald
Einwohnerstatistik
- 1834: 359 Einwohner
- 1885: 350 Einwohner
- 1925: 318 Einwohner
- 1939: 314 Einwohner
- 1950: 512 Einwohner
- 1961: 430 Einwohner
- 1830: 414 evangelische Einwohner 1961: 349 evangelische, 77 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 123 Land- und Forstwirtsch., 77 Prod. Gewerbe, 22 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 15 Dienstleistung(en) und Sonstige
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Solms-Braunfels, Herrschaft Münzenberg, Amt Hungen
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Hungen (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1841: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Nidda
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 Eingliederung nach Hungen
Gericht
- 1822: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Hungen, seit 1934: Amtsgericht Laubach
Herrschaft
- Bei der Teilung der Herrschaft Münzenberg unter den Söhnen Philipps I. von Falkenstein erhält 1271 Werner von Falkenstein das Gericht Nonnenroth (Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 2 Nr. 139, Scriba, Bickenbach, S. 240-242 Nr. 14). Im Zuge der Teilung der solmsischen Anteile der falkenstein. Erbschaft fällt das Ger, Nonnenroth 1423 Graf Bernhard von Solms zu (Solmser Urkunden 1 Nr.915).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Arnsburg, Kloster Grünberg, Antoniter 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Nonnenroth (2 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2, S. 39).
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche 1403 (zu korrigieren nach Löffler, Herren von Falkenstein Bd. 1 S. 382!), Pfarrei 1436 (Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 24).
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich bei Hungen eingepfarrt (Sendort).
Patronat
1403 stand der Patronat den Herren von Falkenstein zu; 1419 an Solms, 1436 an Solms-Braunfels, offenbar aber schon 1420 mit der Mutterkirche Hungen dem Marienstift in Lich inkorporiert; 1528 strittig zwischen Marienstift und Solms-Braunfels. In der Reformation mit Pfarrei Villingen zusammengelegt. 1900: Filiale von Villinmgen
Diakonische Einrichtungen
Gemeindepflege durch Diakonissen 1945 - 1948, 1946 – 1951 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021)
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation Mitte des 16. Jahrhunderts
Reformierter Bekenntniswechsel: 1582
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Hungen
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Nonnenroth, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10411_nonnenroth> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10411