Langd

Die Lage von Langd im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km südöstlich von Lich
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung beiderseits des Biebergrabens. Hauptkomlex der Siedlung an einem zum Biebergraben abfallenden Südost-Hang. Kirche mit romanischem Kirchturm in erhöhter Lage am Nordwestrand des Ortes.
Ersterwähnung
um 1150
Historische Namensformen
- Langida (Ende 11./Mitte 12. Jahrhundert) [XII. Jahrhundert Codex Eberhardi 1 I S. 334/335 = Dronke, Traditiones Capitulum 26, 27]
- Langete (Ende 11./Mitte 12. Jahrhundert) [XII. Jahrhundert Codex Eberhardi 1 I S. 334/335 = Dronke, Traditiones Capitulum 26, 27]
- Langete superiori, in villa (1313) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 421]
- inferiori Langeyte, in (1323) [XVIII, Staatsarchiv Darmstadt Abt. V B 3 Konv. 266 a, Fsc. 1]
- Lancte, czu (1357) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 922]
- Langda (1375) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 3, Nr. 693]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Hof Graß
- Wüstung Ober-Langd
Älteste Gemarkungskarte
1832
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3496629, 5592848
UTM: 32 U 496556 5591051
WGS84: 50.471438° N, 8.951465° O
Statistik
Ortskennziffer
531008040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 4405, davon 2142 Acker, 508 Wiesen, 1629 Wald
- 1961 (Hektar): 1208, davon 425 Wald
Einwohnerstatistik
- 1630(?): 2 dreispänn., 8 zweispänn., 15 einspänn. Ackerl., 20 Einläufige 55 Hausgesesse
- 1669: 209 Seelen
- 1742: 3 Geistl./Beamte 82 Untert., 11 Junge Mannschaften, 4 Beisassen/Juden. 1804: 494 Einwohner
- 1834: 573 Einwohner
- 1885: 624 Einwohner
- 1925: 561 Einwohner
- 1939: 578 Einwohner
- 1950: 877 Einwohner
- 1961: 660 Einwohner
- 1830: 545 evangelische Einwohner 1961: 556 evangelische, 100 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 210 Land- und Forstwirtsch., 105 Prod. Gewerbe, 23 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 23 Dienstleistung(en) und Sonst
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt (Grafschaft) Nidda und Lißberg, Gericht Rodheim
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Nidda
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
1.4.1953: Umgemeindung des Wohnplatzes Graß (Hof; 46 Einw.) von der Gemeinde Rodheim Am 31.12.1970 Eingliederung nach Hungen
Gericht
- 1821: Landgericht Nidda, seit 1853: Landgericht , seit 1879 Amtsgericht Hungen, seit 1934: Amtsgericht Nidda
Herrschaft
- Schultheiß 1490 gen. (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 602)
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Neuenberg/Fulda Michaelsberg/Fulda, Propstei Im 11./12. Jahrhundert besitzt die fuldische Propstei Neuenberg einen Weinberg in Langd; auch die fuldische Propstei St. Michael ist hier begütert.Hanau, Herren 1338 trägt Heinrich von Langd Ulrich II. von Hanau eine Geldgülte zu Langd als Windecker Burglehen auf (Urkundenbuch der Herren von Hanau 2 Nr. 502).Riedesel, Herren Solms, Grafen 1421 erhält Ruprecht Riedesel von den Grafen von Solms ein Burglehen zu Laubach und Münzenberg, wofür er seinen Eigenhof zu Langd vor dem Rodheimer Gericht aufläßt; die beiden Burglehen waren 1386 dem Eberhard Riedesel von Philipp von Falkenstein verliehen worden (Uhlhorn, Grafen von Solms, S. 362). Neubelehnung Eberhard Riedesels 1478 (Solmser Urkunden 1 Nr. 897, 1741).Wirberg, Kloster Um 1435/40 hat Kloster Wirberg Einkünfte aus Güterbesitz zu Langd.
Ortsadel
Ritter von Langd 1242 gen. (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 186 mit Fußnote)
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Pfarrer 1345 und 1352 (Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen) Nr. 832, 797)
- Um 1435: Kapelle des hlg. Michael, die nach Rodheim eingepfarrt war; zu Beginn des 16. Jahrhundert wieder Pfarrei ohne Beidörfer (Register D)
Patrozinien
- Michael
Pfarrzugehörigkeit
Um 1435: Kapelle des hlg. Michael, die nach Rodheim eingepfarrt war; zu Beginn des 16. Jahrhundert wieder Pfarrei ohne Beidörfer (Register D)
Patronat
Landgrafen von Hessen
Diakonische Einrichtungen
1946 – 1951 Gemeindestation der Diakonissen des Elisabethenstift in Darmstadt (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021)
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Wagner 1527-1531, Pfarrer in Wirberg 1535-1541
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Rodheim a. d. Horloff, Dekanat Friedberg
Kultur
Schulen
für das 17. und 18. Jahrhundert eine Schule nachgewiesen; 1910 Volksscchule mit zwei Klassen, zwei Schulhäuser von 1832 und 1903
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Langd, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10366_langd> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10366