Kirchberg

Die Lage von Kirchberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Gehöftgruppe
Lagebezug
8 km nordöstlich von Gießen
Lage und Verkehrslage
Häusergruppe auf niedrigem Vorsprung des Kirchbergs am links Ufer der Lahn. Auf der Bergkuppe Kirche mit ummauerten Kirchhof.
Straße Ruttershausen-Staufenberg
Ersterwähnung
1226
Historische Namensformen
- Kyrberg, de (1226) [Kopiar Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 2 S. 634 = Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 545, S. 299]
- Kyrberg, de (1227) [Kopiar Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 2 S. 53 f. Nr. 34 = Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 573, S. 312]
- Kircperg (1237) [Regesten zur Geschichte der Mainzer Erzbischöfe 2, XXXIII (Siegfried III.), S. 248, Nr. 271; Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 1, S. 544-546, Nr. 221; vgl. auch Diefenbach, Kreis Marburg S. 39, Anm. 58]
- Kirchberg, in (1329) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Nr. 533]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1237)
- Dorf 1396
Burgen und Befestigungen
- 1366 Erbauung einer Burg unweit der alten Kirche zur Überwachung der hessichen Verbindung zwischen Gießen und Marburg. 1370 Zerstörung der Burg durch Landgraf Heinrich II. von Hessen.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3479974, 5613920
UTM: 32 U 479908 5612114
WGS84: 50.660532° N, 8.715728° O
Statistik
Ortskennziffer
53101303010
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1237 und 1396: eigenes Gericht Kirchberg, zwischenzeitl. nach Lollar verlegt, 1412 mit Staufenberg vereint
- 1502: Gericht im Amt Gießen
- 1781: Landjustizoberamt Gießen. Mit Ruttershausen vereint
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Gericht Lollar
Altkreis
Gießen
Herrschaft
- Gericht 1237 beim Verkauf der Grafschaft Ruchesloh an das Erzstift Mainz von Konrad von Merenberg vorbehalten. 1396 kommt eine Hälfte des Gerichts von Graf Philipp von Nassau an die Lgschf. Hessen, einen Teil tragen die von Rodenhausen zu Lehen. 1585 tritt Graf Albrecht von Nassau seine Hälfte am Gericht Lollar an Hessen ab. - Auf einen Urteilsplatz weist der Flurname Galgengraben (südl. Odenhausen). - Schultheiß 1256
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hessen, Landgrafen 1396 vertauscht Landgraf Hermann I. von Hessen die Hälfte von Großen-Linden gegen die Hälfte des nassauischen Gerichts Kirchberg mit den dazu gehörigen Dörfern, u.a. Kirchberg (Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 S. 467 f Nr. 431).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Pleban 1226
- pastor, ecclesia 1329 (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2 Nr. 533).
Patrozinien
- Maria [1483]
Pfarrzugehörigkeit
Pfarrkirche, der bis 1327 Wißmar, schon 1396 und noch 1577: Lollar, Mainzlar, Daubringen, Einshausen, Ruttershausen und Staufenberg zuzurechnen sind; ferner Friedelhausen und Hof Heibertshausen (Diehl). Seit 1564: 2. Pfarrstelle mit Sitz in Staufenberg.
Patronat
Patronat: 1577 wie offenbar schon 1428: Schabe von Staufenberg, möglicherweise als nass. Lehen ( S. 98). Seit Anfang 17. Jahrhundert war der Patronat landgräflich
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 19541954 eine Schwesternstation mit 2, davon eine Diakonisse und eine Gemeindehelferin; in Daubringen Schwesternstation mit 1 Kraft, in Mainzlar Schwesternstation und ein Kindergarten mit je 1 Kraft; Kirchberg 2. Pfarrei Schwesternstation und ein Kindergarten mit je 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Girwig 1536(?)-1565(?)
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk im Dekanat Amöneburg, Archidiakonat St. Stephan zu Mainz
Kultur
Schulen
1570er Jahre Schule vorhanden
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1396 gehören zum Gericht Kirchberg: Kirchberg, Mainzlar, Daubringen, Heibertshausen, Einshausen, Lollar, Ruttershausen und Deckenbach. - Im 15. Jahrhundert gehören zum Sendbezirk von Kirchberg: (Wüstung) Burscheid, Daubringen, (Wüstung) Duckenbach, Heibertshausen, Kirchberg, Lollar, Mainzlar, Odenhausen, Ruttershausen, Salzböden (?), Wißmar. Als Stadt war Staufenberg vom Sendgericht eximiert
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kirchberg, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10355_kirchberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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