Geilshausen

Die Lage von Geilshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km nordwestlich von Grünberg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß auf der Niederterrassse des Lumdatales, links des Flusses; von Westen einmündend zwei Seitentälchen. Kirche mit mächtigem Wehrkirchturm und ummauerten ehem. Kirchhof in zentraler Lage. Bahnhof der Eisenbahnlinie Grünberg – Lollar ("Lumdatalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.8.1896) bis zur Stilllegung der Strecke am 26.5.1963.
Ersterwähnung
1282/83
Historische Namensformen
- Gauwoldeshusen, in; Gawaldeshusen, in (vor 1282/83) [Anf. XIV Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 101, Nr. 264; S. 110, Nr. 333; S. 111, Nr. 336]
- Gawelshusen (um 1300) [XV Würdtwein, Dioecesis Moguntina 3, S. 285]
- Goulenhusin (1304) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, Nr. 90]
- Gowilshusen, de (1311) [Staatsarchiv Darmstadt A 3 Nr. 116/1]
- Gauwilshusen (1359) [Klosterarchive 3: Oberhessische Klöster, Band 1, Nr. 147]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1894
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3492615, 5612360
UTM: 32 U 492544 5610555
WGS84: 50.646806° N, 8.894535° O
Statistik
Ortskennziffer
531015020
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 3390, davon 1839 Acker, 500 Wiesen, 773 Wald
- 1961 (Hektar): 863, davon 280 Wald
Einwohnerstatistik
- 1577: 48 Hausgesesse
- 1669: 88 Seelen
- 1742: 1 Geistl./Beamter, 52 Untert., 15 Junge Mannschaften, 21 Beisassen/Juden 1804: 372 Einwohner
- 1834: 428 Einwohner
- 1885: 476 Einwohner
- 1925: 513 Einwohner
- 1939: 543 Einwohner
- 1950: 828 Einwohner
- 1961: 700 Einwohner
- 1830: 438 evangelische, 1 römisch-katholische Einwohner, 4 Juden
- 1961: 617 evangelische, 76 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 153 Land- und Forstwirtsch., 144 Prod. Gewerbe, 38 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 23 Dienstleistung(en) und Sonstige
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1577: Gericht Londorf
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Allendorf an der Lumda, Gericht Londorf
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Allendorf an der Lumda
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 Eingliederung nach Rabenau
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Caldern, Zisterzienserkloster 1304 verkaufen die Grünberger Bürger Sigelo und Sehild dem Zisterzienserkloster Caldern einen Martinzins aus ihren 2 Gütern zu Geilshausen. 1359 hat das Kloster das sogenannte Erweyssackisgud zu Geilshausen zu Landsiedelrecht verpachtet (Schunder, Die oberhessischen Klöster Nr. 90, 147).Wirberg, Kloster Seit Ende des 15. Jahrhunderts ist Besitz des Klosters Wirberg in Geilshausen zur Leihe ausgegeben (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 1235, 1273, 1338f.).Arnsburg, Kloster Grünberg, Antoniter 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Geilshausen (1 Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 31).
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: bei Londorf eingepfarrt; 1924 und später: Kirchengemeinde der Pfarrei Odenhausen
Bekenntniswechsel
Da Filial von Londorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Londorfer Pfarrer Dietrich Stingel um 1542.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Londorf
Juden
1830: 4, 1905: 25 Juden. Angeschlossen an die jüdische Gemeinde in Londorf.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, zwei Schulhäuser von 1891 und 1907
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Geilshausen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10294_geilshausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10294