Battenhausen

Die Lage von Battenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
16 km südöstlich von Frankenberg (Eder)
Lage und Verkehrslage
Kleines geschlossenes Dorf im Kellerwald mit einfachem Grundriss, der sich mit lockerer Bebauung in Schleifen entlang der Hauptstraße und weniger Seitenstraßen erstreckt. Kirche im Nordosten in zentraler Lage. Verbindungsstraßen führen nach Hüttenrode, Haddenberg und Haina (Kloster)
Ersterwähnung
1197-1200
Siedlungsentwicklung
Wüstung Bleichenbach (in der Gemarkung Gemünden vermutet)
Historische Namensformen
- Battenhusen, de (1197-1200) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 5-6, Nr. 4]
- Battenhusen, de (1250) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 109-110, Nr. 179, Güterverzeichnis des Klosters Haina ebd., S. 443-469, Nr. VII, hier S. 461]
- Battenhusin (1254) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 129, Nr. 215 f.]
- Battinhusin (1358) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 254, Nr. 653]
- Battenhausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1253)
- Dorf (1358)
Burgen und Befestigungen
- Wüstung Bleichenbach (in der Gemarkung Gemünden vermutet)
Umlegung der Flur
1906/07
Älteste Gemarkungskarte
1849
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3501989, 5655152
UTM: 32 U 501914 5653330
WGS84: 51.031515° N, 9.027296° O
Statistik
Ortskennziffer
635013020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 212, davon 118 Acker (= 55.66 %), 55 Wiesen (= 25.94 %), 1 Holzungen (= 0.47 %)
- 1961 (Hektar): 264, davon 0 Wald
Einwohnerstatistik
- 1747: 28 Haushaltungen
- 1885: 248, davon 246 evangelisch (= 99.19 %), 2 katholisch (= 0.81 %)
- 1961: 280, davon 253 evangelisch (= 90.36 %), 17 katholisch (= 6.07 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1362: Amt Rosenthal, Gericht Bulenstrut
- 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Haina, Gericht Battenhausen (nach Abtrennung vom Gericht Bulenstrut)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Seit dem 31.12.1971 gehört Battenhausen als Ortsteil zur Gemeinde Haina (Kloster).
Gericht
- 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Jesberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
Herrschaft
- Das Mainzer Erzstift hat im 13. Jahrhundert die Herrschaft inne. 1253 überträgt Erzbischof Gerhard von Mainz dem Kloster Haina die Vogtei über das Dorf Battenhausen, die die Ritter Ludwig und Ortwin von Linsingen und Ludwigs Sohn Dietrich, die Inhaber des Lehens, mit seiner Zustimmung dem Kloster verkauft und dem Grafen Bertold von Schaumburg aufgelassen haben. 1362 verpfändet der Mainzer Erzbischof das Amt Rosenthal mit dem Gericht Buldenstruht sowie fünf Dörfern, darunter Battenhausen, an den Ritter von Falkenberg. Über Besitzrechte versuchen die Landgrafen ihren Einfluss in Battenhausen auszudehen. 1464 werden Burg und Stadt Rosenthal vom Mainzer Erzbischof an die Landgrafen von Hessen verpfändet. Diese versetzen wiederum das Gericht in der Bulenstrut mit Zustimmung des Erzbischofs an das Kloster Haina. 1535 erhalten die Hospitalvorsteher von den Landgrafen die Ortsobrigkeit in Battenhausen. 1583 verzichtet Mainz im Vertrag von Merlau endgültig auf die Einlösung der Pfandschaft. Von 1567 bis 1650 wird das Amt Haina von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach geht es vollständig in den Besitz von Hessen-Kassel über.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Kloster Haina erhält 1253 Güter in Battenhausen aus den Händen der Ritter von Linsingen (vgl. Herrschaft). 1358 überlässt das Stift St. Stephan in Mainz jährliche Einkünfte in Battenhausen den Landgrafen. 1363 verkaufen Propst Johann, Priorin und Konvent des Klosters Berich dem Kloster Haina ein Gut in Battenhausen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1250: ecclesia; plebanus
- 1352: plebanus
- Die spätmittelalteriche Feldsteinkirche wird 1778-1782 unter Verwendung gotischer Mauern durch einen Neubau ersetzt.
Pfarrzugehörigkeit
Zur Pfarrei Battenhausen gehören Dodenhausen, Haddenberg und Hüttenrode, die nach dem Untergang der Pfarrei Battenhausen alle an Armsfeld fallen, aber bis 1612 alle zum Kirchspiel Löhlbach gezogen wurden. Seitdem ist Battenhausen Filialgmeinde, in die Hüttenrode und Fischbach eingepfarrt sind.
Patronat
1254: Mainzer Stift St. Stephan
Mitte des 13. Jahrhunderts wohl unbekannter Laienpatronat
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Grüßen
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Battenhausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1027_battenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1027