Lauter

Die Lage von Lauter im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
2,5 km südlich Grünberg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen auf dem rechts Ufer der Lauter. Von Norden einmündend ein kleines Seitentälchen. Der Hauptkomplex der Siedlung zieht sich als Straßendorf entlang der Talränder an der Straße von Grünberg nach Wetterfeld sowie an einem zur Bingmühle abzweigendem Weg. Kirche in Ortsmitte. Östlich des Dorfes, oberhalb der Bingmühle, auf einem Sporn Reste einer kleinen Burg (Flurname Burgwald).
Straße nach Laubach
Ersterwähnung
1293
Historische Namensformen
- Lutere, in villa (1293) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1, Nr. 204]
- Luttere, de villa (1310) [XVIII StAD, Abt. V B 3, Konv. 226 a, Fasc. 1]
- Lutera, czu (1364) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 918]
- Luter (1438) [Baur, Hessische Urkunden 4, Nr. 142]
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1293 (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1, Nr. 204)
- Dorf 1438 (Baur, Hessische Urkunden 4, Nr. 142)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Bingmühle,
- Georgenhammer
- Arzt-Mühle
- Walkmühle
Burgen und Befestigungen
Älteste Gemarkungskarte
1940
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3497814, 5603854
UTM: 32 U 497740 5602052
WGS84: 50.570384° N, 8.968092° O
Statistik
Ortskennziffer
531010050
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 2476, davon 1161 Acker, 337 Wiesen, 878 Wald
- 1961 (Hektar): 618, davon 222 Wald
Einwohnerstatistik
- 1577: 25 Hausgesesse
- 1630: 12 zweispänn., 3 einspänn. Ackerl, 7 Einläufige
- 1834: 437 Einwohner
- 1885: 414 Einwohner
- 1925: 459 Einwohner
- 1939: 531 Einwohner
- 1950: 819 Einwohner
- 1961: 739 Einwohner
- 1830: 408 evangelische Einwohner
- 1961: 595 evangelisch, 139 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 113 Land- und Forstwirtsch., 201 Prod. Gewerbe, 21 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 29 Dienstleistung(en) und Sonstige
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1391 und später: Landgericht Grünberg
- 1567-1604: Landgrafschaft Hessen-Marburg; Amt Grünberg; 1604 an Hessen-Darmstadt
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Grünberg, Landgericht Grünberg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Grünberg
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Grünberg
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1970 Eingliederung in die Stadt Laubach
Gericht
- 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Grünberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Haina, Kloster 1322 überweist der Grünberger Bürger Rudolf Mainzlar Kloster Haina, das seinen Sohn als Mönch aufgenommen hat, statt des ihm zukommenden Erbteils jährl. Einkünfte von Güterbesitz aus der Mühle zu zu Lauter.Grünberg, Hospital 1357 bekundet Wigand, Pfleger desHospitals der Stadt Grünberg, daß er und die ihm nachfolgenden Hospitalmeister aus der Mühle zu Lauter unterhalb der Holzmühle, die er vom Sohn des Dietrich Byberade gekauft hat, einen jährlichen Zins zu zahlen habe (Franz, Klosterarchive 6 Nr. 353, 641).Strebekoz, Herren 1375 Verpfändung von 150 Gulden an Lauter an die Herren von Strebekoz und deren Rechtsnachfolger, die Herren von Dernbach.Mainz, Stift St. Johann Mitte 14. Jahrhundert hat Stift St. Johann zu Mainz Einkünfte in Lauter (Böckmann, St. Johannes Baptista, Anhang, S. 70 ).- Nach 1414 hat Henne Strebekotz als landgräflich Burglehen 4 Mark Geld aus der Mühle bei Grünberg (welche?) und auf dem Dorf Lauter (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 580). 1438 wird Mengoß Gulden von Landgraf Ludwig aufgefordert, u.a. Lauter aus dem Pfandbesitz der Strebekotz zu lösen.
Strebekoz, Herren Riedesel, Herren 1438 bekunden Meingoz Gulden und seine Frau Liese, daß sie die Dörfer Lauter und Lindenstruth von den Strebekotz und Henne Riedesel eingelöst haben und nunmehr innehaben, bis sie der Landgraf wieder einlöst (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 231).Arnsburg, Kloster Grünberg, Antoniterkloster 1489 verkauft Kloster Arnsburg seinen Besitz zu Lauter (1 Beständer) den Grünberger Antonitern (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 36).
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche 1448 (Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen) Nr. 165)
Pfarrzugehörigkeit
Ursprgl. wohl Filiale von Grünberg, um 1550 Filiale von Queckborn
1577: Pfarrei, später wieder Filiale von Queckborn
1900: mit 3 Mühlen und Georgehammer Filiale von Queckborn
Patronat
Landgrafen von Hessen
Bekenntniswechsel
Da Filial von Grünberg, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grünberger Pfarrer Johannes Mengel ab 1526.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1909
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lauter, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10262_lauter> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10262