Daubringen

Die Lage von Daubringen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8,5 km nordöstlich von Gießen
Lage und Verkehrslage
Dorf mit regellosem Grundriß am links Ufer der Lumda bis zum auslaufenden Hang des Buchenberges. Moderne Siedlungsentwicklung nach Süden und Norden um den Buchenberg. - Durch den Ort führt die Straße Gießen-Mainzlar im Zuge des nördlich Zweiges der alten Ldstr. durch die Langen Hessen.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Lollar - Grünberg ("Lumdatalbahn") seit 1902; 1981 eingestellt.
Straßenverbindung nach Staufenberg, Mainzlar, Alten-Buseck und Lollar
Ersterwähnung
780/802
Historische Namensformen
- Tagebergen, in Lunhane marche in (780/802) [2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi 1 I S. 267 = Urkundenbuch des Klosters Fulda 1, Nr. 423]
- Deyburge (um 1300) [Anf. XV Würdtwein, Dioecesis Moguntina 3, S. 286]
- Deburgen, in villa (1342) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 807. Korrigiert nach Reichardt, Siedlungsnamen, S.81]
- Tauberge, zu (1381) [XVI Mittermaier, Verzeichnis von Urkunden, S. 19]
- Dabringen, zu (1466) [Mittermaier, Verzeichnis von Urkunden, S. 19]
- Daubrigen, zu (1579) [Staatsarchiv Darmstadt A 3 Nr. 7/31]
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1342
- Dorf 1396
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1902/1846-1896 (Gefällkataster)
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3481592, 5612591
UTM: 32 U 481525 5610786
WGS84: 50.648638° N, 8.738676° O
Statistik
Ortskennziffer
531017010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1396, davon 719 Acker, 315 Wiesen, 299 Wald. 1961 (Hektar): 426, davon 75 Wald.
Einwohnerstatistik
- 1502: 12 Männer
- 1577: 28 Hausgesesse
- 1630: 1 dreispänn., 8 zweispänn., 4 einspänn. Ackerl., 10 Einläufige, 2 Witwen, 4 Vormundsch.
- 1669: 118 Seelen
- 1742: 1 Geistl./Beamter, 51 Untert., 16 Junge Mannschaften, 2 Beisassen/Juden. 1804: 311 Einwohner
- 1834: 515 Einwohner
- 1885: 629 Einwohner
- 1925: 939 Einwohner
- 1939: 1052 Einwohner
- 1950: 1570 Einwohner
- 1961: 1633 Einwohner
- 1830: 467 evangelische Einwohner, 4 Mennoniten, 16 Juden. 1895: 708 evangelische, 1 römisch-katholischer Einwohner 1961: 1283 evangelische, 337 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 102 Land- und Forstwirtsch., 462 Prod. Gewerbe, 118 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 99 Dienstleistung(en) und Sonst
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 780/802: Mark Lumda (vgl. Ziff. 2b)
- 1396: Gericht Kirchberg (-Lollar)
- 1502: Amt Gießen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Gericht Lollar
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landamt Gießen
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1974 Eingliederung in die Stadt Staufenberg
Gericht
- 1821: Landgericht Gießen
- 1879: Amtsgericht Gießen
Herrschaft
- 1585: mit dem Gericht Lollar ganz zur Landgrafschaft Hessen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster 780/802 schenken Folpraht, seine Gattin Willirat und ihrer beider Tochter Gunderat dem Kloster Fulda Besitz in der Mark Lumda zu Daubringen.Wirberg, Kloster 1342 gibt Stephania, die Witwe des Ritters Gerhard von Göns ihrer im Kloster Wirberg lebenden Tochter eine Gülte aus ihrem Hof in Daubringen, die nach deren Tod an das Kloster fällt (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 1037).Hessen, Landgrafen 1396 vertauscht Landgraf Hermann I. von Hessen die Hälfte von Großen-Linden gegen die Hälfte des nassauischen Gerichts Kirchberg mit den dazu gehörigen Dörfern, u.a. Daubringen (Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 S. 467 f Nr. 431).
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 und später: bei Kirchberg eingepfarrt. 1968: Pfarrstelle III von Kirchberg mit Sitz in Daubringen
Bekenntniswechsel
Da Filial von Kirchberg, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Kirchberger Pfarrer Johannes Girwig um 1536.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Kirchberg
Juden
1830: 16 Juden. Begräbnisplatz auf dem Friedhof in der Gemarkung Staufenberg. (alemannia-judaica)
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit drei Klassen
Wirtschaft
Zigarrenindustrie
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Daubringen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10247_daubringen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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