Annerod

Dorf · 240 m über NN  
Gemeinde
Fernwald
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

5,5 km östlich von Gießen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen in Plateaulage des Gießener Stadtwaldes bzw. des Fernwaldes. Kirche in zentraler Lage am Schnittpunkt der die Siedlung strukturierenden Hauptachsen. - Straßenverbindung zur B 49

Ersterwähnung

1307

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa 1318 (siehe Ziff. 2b)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Älteste Gemarkungskarte

1881 (kriegszerstört), 1937

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3482499, 5604737
UTM: 32 U 482431 5602935
WGS84: 50.578063° N, 8.751871° O

Statistik

Ortskennziffer

531004020

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 2147, davon 1250 Acker, 263 Wiesen, 513 Wald
  • 1961 (Hektar): 536, davon 156 Wald

Einwohnerstatistik

  • 1502: 15 Hausgesesse, 1577: 35 Hausgesesse 1630: 6 zweispänn., 12 einspänn. Ackerl., 21 Einläufige, 2 Witwen, 6 Vormundsch. 1677: 44 Hausgeseß, davon 2 freie. 1742: 1 Geistl./Beamter, 82 Untert., 33 Junge Mannschaften, 3 Beisassen/Juden.
  • 1804: 312 Einwohner
  • 1834: 368 Einwohner
  • 1885: 514 Einwohner
  • 1925: 638 Einwohner
  • 1939: 745 Einwohner
  • 1950: 1083 Einwohner
  • 1961: 1113 Einwohner
  • 1830: 360 evangelisch Einwohner, 1895: 536 evangelisch Einwohner 1961: 882 evangelisch, 203 römisch-katholisch Einwohner - 1961 (Erwerbspers.): 115 Land- und Forstwirtsch., 194 Prod. Gewerbe, 91 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 126 Dienstleistung(en) und Sonst

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1460/70 und später: Gericht Hüttenberg, das 1556 und später Zubehör des Amtes Gießen ist
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Hüttenberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Altkreis

Gießen

Gemeindeentwicklung

1971: Zusammenschluß mit Albach und Steinbach zur Gemeinde Fernwald.

Gericht

  • 1821: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Gießen

Herrschaft

  • 1703 wurde durch einen Vertrag mit dem Grafen von Nassau-Saarbrücken die bis dahin bestehende Gemeinschaft des Hüttenbergs aufgehoben, so dass u.a. Annerod allein der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt verblieb.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Arnsburg, Kloster1315 verkauft Konrad dictus Wammeselere de Annerod, früher Bürger zu Gießen, Kloster Arnsburg Äcker in Annerod (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 438). 1318 erklärt der Ritter Dylo de Alpach für sich und seine Frau, auf die von dem verstorbenen Ritter Heinrich Schabe dem Kloster Arnsburg vermachten Güter in Annerod keinen Anspruch zu haben (Urkundenbuch der Stadt Friedberg 1 Nr. 230).
  • Schiffenberg, Augustinerchorfrauenstift ZelleStift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
  • Grünberg, Antoniterkloster1494 verkaufen Heimbürgen und Gemeinde zu Annerod den Grünberger Antonitern, den Besitzern des Dorotheen-Altars in ihrer Kirche, eine Gülte von ihrer Gemeinde Bede und Geschoß (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 658).

Zehntverhältnisse

Hessen, Landgrafen1414 gibt Landgraf Ludwig den Waise von Fauerbach als Mannlehen u.a. 1 Achtel am Zehnten zu Annerod (Demandt, Regesten Kopiare 1 Nr. 521)

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 und später: Filiale von Hausen, seit 1838: Filiale Von Rödgen

Bekenntniswechsel

Da Filial von Hausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Hausener Pfarrer Johannes Wilhardus ab 1528.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius (Dietkirchen), Archipresbyterat Wetzlar, Sendbezirk Großen-Linden

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1905

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Annerod, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10206_annerod> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10206