Ober-Albach

Die Lage von Albach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9 km südöstlich Gießen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß an einem in die Albachniederung auslaufenden S-Hang. Moderne Wohnsiedlung im Norden sowie auf dem jenseitigen Bachufer auf ansteigendem Hang. Straße nach Steinbach und Burkhardsfelden
Ersterwähnung
1239
Historische Namensformen
- Alpach, de (1239) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 28]
- Allepach, in (1248/1249) [Baur, Güterverzeichnis Mainz, S. 564]
- Albach, in (1271) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 2, Nr. 93]
- Albbach superiori, in (1280) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 180: Korrigiert nach Reichardt, Siedlungsnamen, S. 17]
- Niedern Alpach (1295) [XVI, Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 292]
- Abern Alpach (1387) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 1081]
- Albach, Ober-
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1295 (Nieder-A.) (Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 292). Zur Frage der Siedlungszuordnung vgl. Wagner, Wüstungen Hessen Oberhessen, S. 145-150 und Löffler, Herren von Falkenstein Bd. 1 S. 372
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1859
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3485665, 5602107
UTM: 32 U 485596 5600306
WGS84: 50.554507° N, 8.79667° O
Statistik
Ortskennziffer
531004010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1532, davon 974 Acker, 93 Wiesen, 465 Wald.
- 1885 (Hektar): , davon...Ackerl.,...Wiesen,...Holz
- 1961 (Hektar): 449, davon 145 Wald. -
Einwohnerstatistik
- 1577: 33 Hausgesesse 1630: 7 zweisp., 7 einspänn. Ackerl., 14 Einläufige, 5 Witwen, 16 Vormundsch. 1669: 124 Seelen. 1742: 1 Geistl./Beamter, 42 Untert., 8 Junge Mannschaften, 2 Beisassen/Juden. 1804: 266, 1834: 303, 1885: 368, 1925: 354, 1939: 379, 1950: 513, 1961: 496 Einwohner - 1830: 284 evangelisch, 1 römisch-katholisch Einwohner 1961: 455 Ev., 40 römisch-katholisch 1895: 367 evangelisch Einwohner 1961: 455 evangelisch, 40 römisch-katholisch Einwohner -1961 (Erwerbspers.): 113 Land- und Forstwirtsch., 101 Prod. Gewerbe, 21 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 13 Dienstleistung(en) und Sonst
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1317 überträgt Landgraf Otto von Hessen seinem Schwager Philipp von Falkenstein d. Ä. einstweilen als Burglehen die Gerichtsbarkeit in den Dörfern A. und Hausen, bis er ihm eine Rente von 10 Mark in anderen landgräflich Gütern anweisen wird (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 612 f.). 1508 und später: Gericht Busecker Tal. 1527 bekundet Landgraf Philipp, daß er dem Graf Philipp von Solms-Münzenberg seinen Anteil am Dorf A. am Hütteberg übertragen habe (Solmser Urkunden 3 Nr. 2637)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Ganerbschaft des Busecker Tals (Freiherr von Buseck und Freiherr von Buseck, genannt Brand je zur Hälfte)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Busecker Tal
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
Gericht
- 1820: Patrimonialgericht Busecker Tal (Großen-Buseck)
- 1832: Landgericht der Freiherrn von Buseck
- 1827: Landgericht Gießen
- 1879: Amtsgericht Gießen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Arnsburg, Kloster 1252 schenkt der Wetzlarer Scholasticus Magister Rudolf Güter zu Wickstadt, Kolnhausen, Albach, Hofgüll und Langgöns dem Kloster Arnsburg, wovon Arnsburg dem von Rudolf an der Walpurgiskapelle Wetzlar eingesetzten Priester Siegfried und dessen Nachfolgern eine jährl. Gülte auszuzahlen hat (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1 Nr. 60).Marburg, Deutscher Orden 1326 besitzen der Deutsche Orden Marburg und dasSchiffenberg, Augustinerchorfrauenstift Zelle Stift Zelle (Schiffenberg) gemeinsam Wald und Rodland zu Albach (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 489). Stift Zelle (Schiffenberg) verfügte im 14. Jahrhundert über weitere Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).Grünberg, Antoniterkloster 1459 verkaufen Heinrich von Weitershausen, 1491 Johann von Storndorf, 1498 Kaspar von Trohe, 1502 Johann von Storndorf und Wilhelm von Weitershausen ihren erblichen Anteil an der mainz. Pfandschaft an die Antoniter zu Grünberg (Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1,2 Nr. 5534, Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 427, 611, 700, 739).Solms, Grafen 1550 erwirbt Graf Reinhard von Solms 2 Gärten und Hofreiten zu Albach an der Kirche (Solmser Urkunden 3 Nr. 2936). 1551 bekunden Anna von Trohe, Witwe des Kuno von Rodenhausen, und ihre Kinder, daß sie Graf Reinhard von Solms ihren Hof zu Albach, den sie von K. von Rodenhausen ererbt hatten, verkauft haben (Solmser Urkunden 3 Nr. 2969). 1532 kauft Graf Philipp von Solms von den Erben des Thomas zu Nieder-Albach etliche Güter ebendort (Solmser Urkunden 3 Nr. 2722). - 1519 und 1527 bekunden Konrad von Muschenheim und seine Frau Demut von Trohe, daß sie ihr Achtel am Zehnten zu Nieder-Albach, ausgenommen eine darauf ruhende Hahngülte, sowie ihren Teil an der Wiese beim Dorf unterhalb des Steges verkauft haben (Solmser Urkunden 3 Nr. 2523, 2642). 1603 bekunden die Grafen von Solms-Münzenberg den Abschluß eines Vertrages, wonach ersterer den Hof Albach und den Rodenscheider Zehnten, letzterer Mühlsachsen und den Nonnenroder Zehnten erhalten soll (Solmser Urkunden 4 Nr. 3627)
Zehntverhältnisse
Ortsadel
1292
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1271 befindet sich in Albach eine Inkluse (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 2 Nr. 93). - Kirche 1332 erwähnt, damals in baufälligem Zustand (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 626). - 1571 Pfarrei (Wagner, Wüstungen Hessen Oberhessen, S. 148).
Pfarrzugehörigkeit
Nach Einführung der Reformation mit Pfarrei Rödgen verbunden, 1617-20 und 1698-1718 wieder selbständige Pfarrei, dann bis 1838 Filiale von Rödgen. Seit 1838 Filiale von Steinbach.
Bekenntniswechsel
Nach Einführung der Reformation Mitte des 16. Jahrhunderts mit Rödgen verbunden. Erster eigener evangelischer Pfarrer: Konrad Knies 1617-1620
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Winnerod
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1906
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ober-Albach, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10185_ober-albach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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