Wohn-Seife: interm Wohn seiffen

Wohn-Seife

historisch

1783

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Arborn Nr. 40.

• 1775/1800: seiffen aufm wahn seiffen
  Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Nenderoth Nr. 5., pag. 17

Seife

Die Namen gehören als Substantivbildung von mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘. In Mittelhessen schwankt das Genus zwischen mask. und fem., während die Namen in Südhessen nur fem. Genus aufweisen.

Wohn

Der BT geht vermutlich auf ahd. mhd. wan Adj. ‚nicht voll oder das volle Maß nicht haltend, leer‘ zurück und bezeichnete ursprünglich einen unergiebigen Garten. Für Hessen ist - mit Verdumpfung von /a:/ > /o:/ vor /n/ - die Wortbedeutung ‚mangelhaft, fehlerhaft‘ als absterbend belegt.

Seife

Die Namen gehören als Substantivbildung von mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘. In Südhessen weisen die Namen durchweg fem. Genus auf; in Nlieb liegt Diminutiv vor. Die auch im Pfälzischen vorkommenden Seifds-Namen gehen wohl auf mhd. *sîfezen zurück, vgl. lothringisch-elsässisch sifzen ‚durchsickern, tröpfeln, feucht sein‘, das als Intensivbildung mit dem Suffix -ezzen, -izzen ebenfalls zu mhd. sîfen st. V. gehört. Amtlich wurde der FlN an seufzen angeschlossen.

Seife

Karte 120

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

„Wohn-Seife: interm Wohn seiffen (Nenderoth)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/89265_interm-wohn-seiffen> (aufgerufen am 28.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/89265