Welle-Hauk: Am Welnhaugk
Beleg
Standard-Flurname
Welle-Hauk
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1591
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 167/1.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Hauk
Zu ahd. houg, houc, hôg, mhd. houc st.N. ‚Hügel‘. Das Wort ist standardsprachlich wie dialektal ungebräuchlich geworden. Die Namen verweisen allgemein auf Hügel, teilweise auf vorgeschichtliche Grabhügel. - Die Zugehörigkeit des Belegs aus Laubach ist unsicher.
Welle
Die Namen gehen wohl meist auf ahd. wella ‚Welle, Woge, Glut‘, mhd. welle st. sw. F. ‚Woge, Welle‘ zurück. Benennungsmotiv ist dann die wellenartige Bodenform. Zumindest der Wellenhau in Ruppertsburg aber legt nahe, dass auch die dialektale Bedeutung von Welle ‚Gebund, Bündel‘, insbesondere von Reisig, ‚Heubündel‘ namengebend sein konnte.
Südhessisches Flurnamenbuch
Hauk
Zu ahd. houg, houc, hôg, mhd. houc st. N. ‚Hügel‘. Das Wort ist standardsprachlich wie dialektal ungebräuchlich geworden. Die Namen verweisen allgemein auf Hügel, teilweise auf vorgeschichtliche Grabhügel
Welle
Dem BT Well- liegen vermutlich verschiedene Wörter zu Grunde, die aber nicht mehr deutlich voneinander zu scheiden sind. So gehen Wellborn, Wellbrünnchen und wohl auch Welling (sofern nicht FamN) auf ein noch niederdt. bezeugtes Substantiv welle st. sw. F. ‚wallende Flüssigkeit, Quelle‘ zurück, das vom starken Verb ahd. wallan ‚aufwallen‘, mhd. wellen sw. V. ‚zum Wallen bringen‘ abgeleitet ist. Offenbar handelt es sich dabei zugleich um verdeutlichende Komposita, denn die Bedeutung ‚kleine Quelle, Brunnen‘ galt ursprünglich für das Simplex welle selbst. Die übrigen Belege dürften mehrheitlich zu ahd. wella ‚Welle, Woge, Glut‘, mhd. welle st. sw. F. ‚Woge, Welle‘ (zu ahd. wellan st. V. ‚wälzen, drehen‘) gehören. Sie zeigen eine jüngere Bedeutungsübertragung von ‚Welle, Woge‘ auf eine wellenförmige Bodenform, dazu tritt als Ableitung das Adjektiv wellig. - Die Belege aus Weiher und Vöckelsbach gehören dagegen wohl als Diminutiv zu Weide (s. d.): Weidel ‚kleine Weide‘.
Hessischer Flurnamenatlas
Hauk
Karte 72
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Welle-Hauk: Am Welnhaugk (Hausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/762874_am-welnhaugk> (aufgerufen am 28.11.2025)
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