Maus-Acker: Am meußacker
Beleg
Standard-Flurname
Maus-Acker
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1591
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 167/1.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.
Maus
Zu ahd. mhd. mûs st. F. ‚Maus‘, nach dem Vorkommen von Feldmäusen. Vereinzelt können die Belege aber auch auf mhd. meiz st. M. ‚Holzabtrieb‘ zurückführen sein und sind dann das Ergebnis einer Umdeutung. - Die Namen in Gießen beziehen sich hingegen auf die hier ansässige und seit 1495 bezeugte Familie Muß, Maus.
Südhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.
Maus
Zu ahd. mhd. mûs st. F. ‚Maus‘, nach dem Vorkommen von Feldmäusen. Vereinzelt können die Belege aber auch auf mhd. meiʒ st. M. ‚Holzabtrieb‘ zurückführen und sind dann das Ergebnis einer Umdeutung. Ein Zusammenhang mit der Getreidesorte Mais kommt nur in wenigen Fällen (Waschenbach?, Wolfskehlen?) in Frage, da der Name des Getreides erst seit Anfang des 18. Jh.s geläufig ist. Die Belege aus Klein-Krotzenburg und Seligenstadt gehören wahrscheinlich zusammen; sie gehen auf *mûs-biune ‚Beune mit (vielen) Mäusen‘ zurück.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Maus-Acker: Am meußacker (Hausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/762780_am-meussacker> (aufgerufen am 28.11.2025)
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