Tot-Garten: In den Totengärten [duregärde]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Garten
Zu ahd. gart, garto, mhd. garte sw. M. ‚Garten‘. Dazu gehören die Diminutive Gärtchen, Gärtches. Gärten sind in der Regel eingezäunte Flächen, meist in Ortsnähe.
Tot
Die meisten Namen gehören zu ahd. mhd. tôt ‚gestorben‘. Sie verweisen auf Flurstücke an Friedhöfen, auf Wege, auf denen Tote zum Begräbnis getragen wurden usw. Mitunter erinnern sie an ein bestimmtes Ereignis, etwa die Entdeckung eines Toten (Toter Mann, Totmal). Totenhof ist ‚Friedhof, Begräbnisplatz‘. Der Name fand nur Anwendung, wenn der Friedhof nicht bei der Kirche lag (sonst Kirchhof, s.d.). Der Ausdruck ist erst nördlich von Gießen üblich. Manchmal meint tot aber auch nur ‚unergiebig, unfruchtbar‘ in Bezug auf Landstücke oder Gewässer. - In Einzelfällen kann auch der PN Dodo, Toto (s. Todenhausen) zu Grunde liegen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Garten
Zu ahd. gart, garto, mhd. garte sw. M. ‚Garten‘. Dazu gehören die Diminutive Gärtchen und Gärtlein. Gärten sind eingezäunte Flächen, meist in Ortsnähe.
Tot
Zu ahd. mhd. tôt ‚tot, gestorben‘. Die meisten Belege verweisen auf Friedhöfe sowie Flurstücke und Wege in deren Umgebung. Auf den Totengassen wurden die Leichen vom Ort zum Friedhof getragen. Totenberge sind meist Hügel, auf denen Friedhöfe angelegt waren. Daneben knüpft der FlN Toter Mann an Ereignisse an wie die Auffindung eines Toten oder einen Totschlag. Er kann sich aber auch auf sog. tote Männer beziehen, die zur Bannung „lebender Leichname“ aus Stein- oder Reisighaufen entstanden waren
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Tot-Garten: In den Totengärten (Göbelnrod)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/759055_in-den-totengaerten> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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