Schell-See: auff den Schäll Sehe
Beleg
Standard-Flurname
Schell-See
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1661
Quelle
Fürstliches Archiv Büdingen, Stadt und Land, Fasz. 141, Nr. 999.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Schell
Im Lemma vermengen sich verschiedene Benennungsmotive: (1) Die meisten Belege mit Schell(en)- als BT führen auf ahd. skelo, schel, mhd. schele, schel sw. M. ‚Zuchthengst‘ zurück und verweisen auf Orte, wo der Hengst gehalten wurde, oder die dem Halter als Nutzungsstücke zur Verfügung standen. (2) Nicht auszuschließen ist auch eine Verbindung mit mhd. Schülle sw. M. ‚Scholle‘. (3) Einige Kombinationsformen, so vor allem die mit -driesch oder mit -rod, legen die Herleitung von einem BesitzerN Schell nahe. - Mehrere Belegreihen zeigen Vermengung mit Schild (s.d.).
See
Zu ahd. se(o), mhd. sê st. M. ‚See‘. Bezeichnet See, wie im allgemeinen Sprachgebrauch, stehendes Gewässer, so haftet der Name heute häufig an flachen Flächen oder leichten Mulden, die in ihrer heutigen landwirtschaftlichen Nutzung kaum noch erkennen lassen, dass hier früher Wasser war. Auch wegen der sachlichen Nähe kommt es bei den Namen mit Diminutiv leicht zu Vermischungen mit Sechen (s.d.) (Garbenteich).
Südhessisches Flurnamenbuch
Schell
Im Lemma vermengen sich (mindestens) drei verschiedene Benennungsmotive: Die meisten Belege mit Schell(en)- als BT führen auf ahd. skelo, schel, mhd. schele, schel sw. M. ‚Zuchthengst‘ und verweisen auf Orte, wo der Hengst gehalten wurde, oder die dem Halter als Nutzungsstücke zur Verfügung standen. Das Wort ist resthaft in südhess. Schellei ‚Hoden‘, Schellenbarg ‚kastrierter Eber‘ erhalten. Entsprechend geht der Schellert (Crumstadt) wohl auf *schel-hart ‚Waldstück, wo der Hengst gehalten wird‘ zurück. Einige Kombinationsformen, so vor allem die mit Hube, legen die Herleitung von einem BesitzerN Schell, Schöll nahe (auch Arheilgen, vgl. aber auch die Belegreihe in Wald-Michelbach). Andere, besonders die im Simplex (Münster, Radheim, Ober-Scharbach (kollektiviert?)), führen auf mhd. schelle st. M., eine Nebenform von mhd. scholle sw. M. ‚Scholle‘, zurück und beziehen sich auf klumpigen (?) Boden. Vereinzelt mag auch das Schöllkraut, mhd. schelkrût st. N. (Chelidonium majus), namengebend sein, so vielleicht in Urberach; auch ein FamN (Arheilgen) kommt als BT vor.
See
Zu ahd. se(o), mhd. sê st. M. ‚See‘. Bezeichnet See, wie im allgemeinen Sprachgebrauch, stehendes Gewässer, so haftet der Name heute häufig an flachen Flächen oder leichten Mulden, die in ihrer landwirtschaftlichen Nutzung kaum noch erkennen lassen, dass hier früher Wasser war. Auch wegen der sachlichen Nähe kommt es bei den Namen mit Diminutiv leicht zu Vermischungen mit Sechen (s. d.).
Hessischer Flurnamenatlas
See
Karte 119
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schell-See: auff den Schäll Sehe (Neuenhaßlau)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/735696_auff-den-schaell-sehe> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/735696