Feien-Seife: VORM VEYENSEIFEN [fɔam 'faɪ,saɪfə]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Seife
Die Namen gehören als Substantivbildung von mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘. In Mittelhessen schwankt das Genus zwischen mask. und fem., während die Namen in Südhessen nur fem. Genus aufweisen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Feien
Wenn nicht zu einem FamN Fei, Fay, dann zu mhd. feie sw. st. F. ‚Fee, weibliches Elementarwesen‘, einer Entlehnung des 12. Jh.s aus altfrz. fae. Das Wort wurde im 18. Jh. durch die Variante Fee (aus frz. fée) verdrängt und hat sich nur im Adjektiv gefeit gehalten. Nicht auszuschließen ist jedoch eine Verbindung zu nhd. Veilchen, aus der mhd. Nebenform vîel zu mhd. viol st. M. ‚Veilchen‘ wie in der südhess. Pflanzenbezeichnung Feienwurz. Allerdings ist diese Bezeichnung selbst auch von nhd. Fee beeinflusst.
Seife
Die Namen gehören als Substantivbildung von mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘. In Südhessen weisen die Namen durchweg fem. Genus auf; in Nlieb liegt Diminutiv vor. Die auch im Pfälzischen vorkommenden Seifds-Namen gehen wohl auf mhd. *sîfezen zurück, vgl. lothringisch-elsässisch sifzen ‚durchsickern, tröpfeln, feucht sein‘, das als Intensivbildung mit dem Suffix -ezzen, -izzen ebenfalls zu mhd. sîfen st. V. gehört. Amtlich wurde der FlN an seufzen angeschlossen.
Hessischer Flurnamenatlas
Seife
Karte 120
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Feien-Seife: VORM VEYENSEIFEN (Greifenstein)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/73517_vorm-veyenseifen> (aufgerufen am 28.11.2025)
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