Welle: vff die wellen
Beleg
Standard-Flurname
Welle
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1445
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 82, Akten, Nr. 44.
Weitere Belege
- IN DER WELLE
- 1331: in der Wellen
Jost, Wilhelm: Der Deutsche Orden im Rhein-Main-Gau. Gießen 1941., S. 188 - 1331: in die Wellen
Jost, Wilhelm: Der Deutsche Orden im Rhein-Main-Gau. Gießen 1941., S. 188 - 1331: stozit uf die Wellen
Jost, Wilhelm: Der Deutsche Orden im Rhein-Main-Gau. Gießen 1941., S. 188 - 1351: die da heiset die welde
Staatsarchiv Darmstadt, A 3, Münster b. Butzbach., fol. 6' - 1445: in der welde [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 82, Akten, Nr. 44., fol. 237' - 1661: In der Wäll
Fürstliches Archiv Büdingen, Stadt und Land, Fasz. 141, Nr. 999., pag. 3
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Welle
Die Namen gehen wohl meist auf ahd. wella ‚Welle, Woge, Glut‘, mhd. welle st. sw. F. ‚Woge, Welle‘ zurück. Benennungsmotiv ist dann die wellenartige Bodenform. Zumindest der Wellenhau in Ruppertsburg aber legt nahe, dass auch die dialektale Bedeutung von Welle ‚Gebund, Bündel‘, insbesondere von Reisig, ‚Heubündel‘ namengebend sein konnte.
Südhessisches Flurnamenbuch
Welle
Dem BT Well- liegen vermutlich verschiedene Wörter zu Grunde, die aber nicht mehr deutlich voneinander zu scheiden sind. So gehen Wellborn, Wellbrünnchen und wohl auch Welling (sofern nicht FamN) auf ein noch niederdt. bezeugtes Substantiv welle st. sw. F. ‚wallende Flüssigkeit, Quelle‘ zurück, das vom starken Verb ahd. wallan ‚aufwallen‘, mhd. wellen sw. V. ‚zum Wallen bringen‘ abgeleitet ist. Offenbar handelt es sich dabei zugleich um verdeutlichende Komposita, denn die Bedeutung ‚kleine Quelle, Brunnen‘ galt ursprünglich für das Simplex welle selbst. Die übrigen Belege dürften mehrheitlich zu ahd. wella ‚Welle, Woge, Glut‘, mhd. welle st. sw. F. ‚Woge, Welle‘ (zu ahd. wellan st. V. ‚wälzen, drehen‘) gehören. Sie zeigen eine jüngere Bedeutungsübertragung von ‚Welle, Woge‘ auf eine wellenförmige Bodenform, dazu tritt als Ableitung das Adjektiv wellig. - Die Belege aus Weiher und Vöckelsbach gehören dagegen wohl als Diminutiv zu Weide (s. d.): Weidel ‚kleine Weide‘.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Welle: vff die wellen (Gondsroth)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/712352_vff-die-wellen> (aufgerufen am 28.11.2025)
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