Mühle: vber der Mulen

Historischer Beleg aus Gondsroth  
Gemeinde
Hasselroth
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Mühle

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1445

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 82, Akten, Nr. 44.

Weitere Belege

  • 1331: apud molendinum
    Jost, Wilhelm: Der Deutsche Orden im Rhein-Main-Gau. Gießen 1941., S. 188
  • 1351: bey der Muln
    Staatsarchiv Darmstadt, A 3, Münster b. Butzbach., fol. 6'
  • 1359: by der muln
    Reimer, Heinrich: Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehem. Provinz Hanau. Bd. 3. 1350-1375. Leipzig 1894., S. 321
  • 1609: Bei der Müllen [Acker]
    Fürstliches Archiv Büdingen, Kulturwesen, Fasz. 82a, Nr. 545., fol. 28
  • 1661: hüntter der Müll
    Fürstliches Archiv Büdingen, Stadt und Land, Fasz. 141, Nr. 999., pag. 20

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Mühle

Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betrieben) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molina. Die mündlichen Formen haben oft die Form /me(:)n/, wobei das /n/ entweder aus der Flexion stammt: *an der müh(le)n oder durch /n/-/l/-Dissimilation entstanden ist. Namengebend waren meist Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben und Stauwehre. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Nur in einem Beleg steckt erkennbar ein FamN: Mühlhansenroth in Langd gehört zum PN Hans Mühl als ÜberN ‚der an/von der Mühle‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Mühle

Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betriebene) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molīna. Namengebend waren Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben (Mühlgräben) und Stauwehre (Mühlwehr). Mühlwehr steckt möglicherweise auch in Müllwert (Biebesheim am Rhein). Millert, Müllert sind vermutlich wie Bangert aus Baum-garten Zusammenrückungen aus Mühl-garten. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Müllenrad (in Nieder-Roden) gehört nicht zu Mühlrad, sondern ist zu den -rod-Namen mit PN als BT zu stellen. Unklar ist der GT des Belegs aus Winterkasten.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Mühle: vber der Mulen (Gondsroth)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/712279_vber-der-mulen> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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