Heide-Stall: off den heyden stal
Beleg
Standard-Flurname
Heide-Stall
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1467/1468
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 35, Akten, Nr. 104.
Weitere Belege
- Heide-Stall
- 1467: vff den Heydensail
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 35, Akten, Nr. 105., fol. 6 - 1467/1468: Im heidenstal [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 35, Akten, Nr. 104., fol. 7 - 1759: im Heyden Stall [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 35, Akten, Nr. 115., pag. 84
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Heide
Entweder zu ahd. heida, mhd. heide st. F. ‚Heide, unbebautes, unfruchtbares Land; Heidekraut‘ oder zu ahd. heidan, mhd. heiden st. M. ‚Heide, Ungetaufter‘. Die Mehrzahl der FlN bezieht sich auf landwirtschaftlich nicht genutzte, mit Heidekraut und Buschwerk bewachsene Flächen. Heide i. S. v. ‚Ungetaufter‘, auch ‚Sinti, Roma‘ findet sich mit Sicherheit nur in Heidekönig, der Benennung eines Hügelgrabs (Wagner), in Heidebackhaus und Heidenstock in Langgöns.
Stall
Die hier zusammengestellten Belege sind zu ahd. mhd. stal st. M. N., u. a. ‚Stall‘ zu stellen. Ganz klar ist dies bei der Kombination mit Tierbezeichnungen. Die Namen erinnern dann an Unterstellplätze für das Vieh. Insbesondere in Gießen wurde eine intensive Schafwirtschaft betrieben (Knauß).
Südhessisches Flurnamenbuch
Heide
Entweder zu ahd. heida, mhd. heide st. F. ‚Heide, unbebautes, unfruchtbares Land; Heidekraut‘ oder zu ahd. heidan, mhd. heiden st. M. ‚Heide, Ungetaufter‘. Die Mehrzahl der FlN bezieht sich auf landwirtschaftlich nicht genutzte, mit Heidekraut und Buschwerk bewachsene Flächen. Die Namenvariante Heides (Ober-Scharbach, Ueberau) deutet auf einen Ort, wo Heidekraut wächst. Einzelne Namen stehen mit Heide ‚Nichtchrist‘ in Verbindung, meist als Hinweis auf vor- und frühgeschichtliche Fundstellen (Hügelgräber, römische Straßen- und Mauerreste, Steinbrüche usw.). So liegt der mehrfach belegte FlN Heidenstock an Römerstraßen
Stall
Da bei den hier zusammengestellten Belegen Kurzvokal im BT anzunehmen ist, sind sie nicht zu Stahl (s. d.) zu stellen, sondern zu ahd. mhd. stal st. M. N., u. a. ‚Stall‘. Die Namen erinnern dann an Unterstellplätze für das Vieh.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Heide-Stall: off den heyden stal (Butterstadt)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/707943_off-den-heyden-stal> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/707943