Graf-Wolfen-Baum: GRAF WOLFENBAUM
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Baum
Zu ahd. mhd. boum st. M. ‚Baum‘. Die jungen FlN Baumacker und Baumstück kennzeichnen im Gegensatz zu Bangert (s.d.) nicht gefriedete Obstbaumanlagen. Baum als Simplex steht dagegen für einzeln stehende, besonders auffällige Bäume.
Graf
Den historischen Belegen liegt die neuzeitliche Bedeutung von Graf als Adelstitel zu Grunde, der sich sprachhistorisch aus ahd. grâfo ‚Graf, Vorsteher, Statthalter‘, mhd. grâve sw. M. ‚Graf, Gerichtsvorsitzender‘ herausgebildet hat. Hier handelt es sich um einen Wald der Grafen von Solms-Lich.
Südhessisches Flurnamenbuch
Baum
Zu ahd. mhd. boum st. M. ‚Baum‘. Die jungen FlN Baumacker und Baumstück kennzeichnen im Unterschied zu Bangert nicht gefriedete Obstbaumanlagen. Baum als Simplex steht dagegen wie in Biebesheim am Rhein, Dietzenbach, Klein-Zimmern, Pfungstadt und Rembrücken für einzeln stehende, besonders auffällige Bäume.
Graf
Wohl meist zu ahd. grâfo ‚Graf, Vorsteher, Statthalter‘, mhd. grâve sw. M. ‚Graf, Gerichtsvorsitzender‘. Historische Belege sind vielfach nicht von den zu hess. Greffe ‚Gerichtsschreiber, Gemeindeschreiber; Dorfvorstand‘ gehörenden Namen zu trennen. Daher sind hier nur die eindeutigen Fälle mit dem Stammvokal /ɑ/ aufgeführt. Daneben steht als Adjektivableitung gräflich. Diese Namen erinnern an gräflichen Besitz, so in Heppenheim an den des einstigen Landesfürsten Landgraf Ludwig V.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Graf-Wolfen-Baum: GRAF WOLFENBAUM (Breitenborn, A. W.)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/704175_graf-wolfenbaum> (aufgerufen am 27.11.2025)
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