Steige: Auff der steihe
Beleg
Standard-Flurname
Steige
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1728
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 65, Akten Nr. 35.
Weitere Belege
- UNTER DER STEIG
- 1740: auff der steig
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 65, Akten Nr. 35.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Steige
Der historische Beleg aus Großen-Linden ist zu ahd. stîga st. F. ‚Pfad, Weg‘, mhd. stîc st. M., stîge st. sw. F. ‚Steig, Pfad‘ zu stellen. Der neuzeitliche FlN Fußsteg in Lich hingegen gehört zu dem in dieser Bedeutung dialektal unüblichen mhd. steige st. F. ‚steile Straße, steile Anhöhe‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Steige
Zu ahd. stîga st. F. ‚Pfad, Weg‘, mhd. stîc st. M., stîge st. sw. F. ‚Steig, Pfad‘, heute südhess. ‚steil ansteigende Straße‘, früher auch ‚Verschlag für Vieh‘, wie Zusammensetzungen wie Sausteige zeigen. In den FlN herrscht die fem. Form eindeutig vor. Auch die historische Form aus Geinsheim gehört deshalb hierher: sie weist Senkung /iː/ /eː/ auf. Die frühen Belege mit Diphthong in Eberstadt und Erbach zeigen, dass auch mhd. steige st. F. ‚steile Straße, steile Anhöhe‘ als namengebendes Wort in Betracht zu ziehen ist. Bemerkenswert ist der mehrfach belegte Ausfall des Verschlusslauts, der auch mundartlich verbreitet ist. Auffällig ist die -er-Erweiterung zu Steiger in historischen Belegen in Altheim, Eberstadt, Nieder-Ramstadt, Ueberau. Hier könnte auch das Vorkommen der Hausschwalbe (Delichon urbica) namengebend sein: südhess. Steier, das auf (schwach belegtes) mhd. stîr M. zurückgeht. Allerdings ist für fnhd. steiger auch ‚Geländeerhebung‘ u. ä. schwach bezeugt.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Steige: Auff der steihe (Kostheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/696425_auff-der-steihe> (aufgerufen am 28.11.2025)
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