Krebe-Lache: neben der Grebenn Lach
Beleg
Standard-Flurname
Krebe-Lache
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1564
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Akten Nr. III c, 2.
Weitere Belege
- Mitte 15. Jahrhundert: off die greffelach
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 87, Akten Nr. 396., fol. 43' - 1564: an der Greuen Lachenn
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Akten Nr. III c, 2., fol. 160
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Krebe
Zu mhd. krebe sw. M. ‚Korb‘, eigentlich ‚geflochtener Korb‘. Kreben waren eingezäunte Weideplätze für Vieh, insbesondere für Schweine. Sie gehörten zum Sonderland der Gemarkung. - Die Belege sind allerdings von Gräben ‚Gräben‘ (s.d.), vielleicht auch von mhd. grêve, grêbe, der mitteldt. Form von mhd. grâve ‚königlicher Gerichtsvorsitzender, Graf‘, oft nicht klar zu trennen, besonders wenn sie als BT vorkommen.
Lache
Lache kann sich in FlN auf zwei verschiedene Sachverhalte beziehen: Lache 1: Zu ahd. lah st. M., lahha sw. F. ‚Lache, Sumpf, Wassergraben‘, mhd. lâ st. F., lache sw. st. F. ‚Lache, Pfütze, Sumpf, Sumpfwiese‘, nhd. Lache, ‚stehendes kleineres Gewässer, Pfuhl; sumpfige Wiese; niedrig gelegener, oft überschwemmter Landstrich; flache Geländevertiefung; stehendes Wasser in einem alten Flussbett‘. Lache 2: Zu mhd. lâche, lâchene sw. F., nhd. Lache ‚Einschnitt, Kerbe in den Grenzbaum oder -stein; Grenzzeichen‘. Zur Grenzmarkierung dienten im Mittelalter Einkerbungen in bestimmten, meist auffälligen und hochwüchsigen Bäumen (mhd. lâchboum st. M. ‚Grenzbaum‘) oder Steinen (mhd. lâchstein st. M. ‚Grenzstein‘). Im Untersuchungsgebiet scheint durchweg die Bedeutung Lache 1 namengebend zu sein. Dabei bezieht sich der Name in Einzelfällen sogar auf ein fließendes Gewässer wie im Falle der Oberlache in Gießen-Wieseck. Nur in einigen Namen mit Lache als BT könnte auch eine Grenzmarkierung Anlass zum Namen gegeben haben.
Südhessisches Flurnamenbuch
Krebe
Zu mhd. krebe sw. M. ‚Korb‘, eigentlich ‚geflochtener Korb‘. Kreben waren eingezäunte Weideplätze für Vieh, insbesondere für Schweine. Sie gehörten zum Sonderland der Gemarkung, das individuell genutzt werden konnte. Die Belege sind allerdings von den Graben-, Gräben- und wohl auch den Greffe- und Krähen-Namen oft nicht zu trennen, besonders wenn sie als BT vorkommen. In Ober-Modau scheint auch ursprünglich Krebe vorgelegen zu haben, der Name für das Wiesengelände wurde schon früh umgedeutet (unter Einfluss von Rebstock).
Hessischer Flurnamenatlas
Lache
Karte 108
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Krebe-Lache: neben der Grebenn Lach (Kostheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/696342_neben-der-grebenn-lach> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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