Esch-Strut: zue Eschstrütt
Beleg
Standard-Flurname
Esch-Strut
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1617
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 192/5.
Weitere Belege
- 1578: zu eschstrut [Acker]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 192/2., fol. 68
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Esch
Hier sind die Belege zusammengestellt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ahd. ezzisc, ‚Saat‘, mhd. ezzisch st. M. ‚Saat, Saatfeld‘, mittelniederdeutsch esch ‚Feldflur‘ in der Bedeutung ‚das gesamte Ackerfeld einer Gemarkung‘ oder ‚Abteilung des Saatfeldes im System der Dreifelderwirtschaft‘ gehören. Vermengung mit Esche ist möglich.
Strut
Die angeführten Belege gehören zu ahd. struot , mhd. struot, strût st. F. ‚Sumpf; Gebüsch, Buschwald, Dickicht‘. Der in Hessen außerordentlich verbreitete FlN benennt entsprechend meist, aber durchaus nicht immer, mit Busch oder Wald bewachsene Feuchtgebiete.
Südhessisches Flurnamenbuch
Esch
Die Deutung ist vielfach unsicher, weil mehrere gleich lautende Appellative zu Grunde liegen können. In Hessen selten, aber in älteren Namenformen denkbar ist ahd. ezzisc, ‚Saat‘, mhd. eʒʒisch st. M. ‚Saat, Saatfeld‘, mittelniederdt. esch ‚Feldflur‘ in der Bedeutung ‚das gesamte Ackerfeld einer Gemarkung‘ oder ‚Abteilung des Saatfeldes im System der Dreifelderwirtschaft‘. Am wahrscheinlichsten ist die Zugehörigkeit des Belegs aus Groß-Gerau. Die übrigen Namen können auch spätere Umdeutungen sein, oder sie gehen schon ursprünglich auf ahd. asca, mhd. asche, esche sw. F. M. ‚Asche‘ oder auf ahd. asca, mhd. asch st. M. ‚Esche‘ zurück. Wo von ‚Asche‘ auszugehen ist, dürfte eine Form der Brandrodung Benennungsmotiv gewesen sein.
Strut
Alle angeführten Belege gehören mit Sicherheit oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ahd. struot F. ‚Sumpf‘, mhd. struot, strût st. F. ‚Sumpf; Gebüsch, Buschwald, Dickicht‘. Der in Hessen außerordentlich verbreitete FlN benennt entsprechend meist, aber durchaus nicht immer mit Busch oder Wald bewachsene Feuchtgebiete. In Südhessen herrscht eine umgelautete Variante mhd. *strüet vor, die - oft früh zu */ʃdriːd/ entrundet - noch in den Diphthongierungsprozess gerät. In diesen Fällen fällt der Name lautlich mit Streit (s. d.) zusammen. Die historischen Belegreihen und die Kompositionstypen erlauben aber meist eine klare Trennung. In anderen Fällen wird zu Stritt gekürzt. Die Strut-Variante erscheint gelegentlich nach dem gleichen Vorgang zu straut diphthongiert und vereinzelt zu /ʃdrɑːd/ weiter monophthongiert (Momart). - Der FlN in Birkert ist wohl Diminutiv.
Hessischer Flurnamenatlas
Strut
Karte 124
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Esch-Strut: zue Eschstrütt (Fauerbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/644895_zue-eschstruett> (aufgerufen am 26.11.2025)
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