Kies-Wiese: die Kistwissen gena:t

Historischer Beleg aus Dauernheim  
Gemeinde
Ranstadt
Landkreis
Wetteraukreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Kies-Wiese

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1530

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 124/3.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Kies

Zu mhd. kis st. M.N. ‚Kies; Erz, Eisenerz‘. Bereits früher bezeugt ist die Ableitung ahd. kisil. Die Namen kennzeichnen die Bodenbeschaffenheit. Dabei wird meist, so in Verbindung mit GT wie -grube oder -kaute, auf den Abbau von Kiesvorkommen verwiesen. Der als Kies bezeichnete steinige Sand oder Quarzkleinschlag wurde z.B. zum Wegebau verwendet. Zahlreiche Belege weisen Senkung /i/ > /e/ auf sowie unorganisches /t/.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Kies

Zu mhd. kis st. M. N. ‚Kies; Erz, Eisenerz‘. Bereits früher bezeugt ist die Ableitung ahd. kisil. Die Namen kennzeichnen die Bodenbeschaffenheit. Dabei wird meist, so in Verbindung mit GT wie -grube oder -kaute, auf den Abbau von Kiesvorkommen verwiesen. Der als Kies bezeichnete steinige Sand oder Quarzkleinschlag wurde z. B. zum Wegebau verwendet. Vereinzelt können jedoch die unter Käs (s. d.) behandelten Appellative gallorom. *cassinus ‚Eiche‘ oder auch mhd. kes st. N. ‚fester, glatter Boden‘ zu Grunde liegen. Als einziger südhess. Beleg (Webern 1589) enthält kist ein unorganisches -t.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kies-Wiese: die Kistwissen gena:t (Dauernheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/638810_die-kistwissen-gena-t> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/638810