Geisel-Wiese: von der Geißell wießen

Historischer Beleg aus Pfaffenwiesbach  
Gemeinde
Wehrheim
Landkreis
Hochtaunuskreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Geisel-Wiese

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1648

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 3/9, Akten Nr. 5.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Geisel

Zum FamN Geisel, der in Rüddingshausen bezeugt ist (Braun).

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Geisel

Soweit nicht als Diminutiv zu Geiß (wie in Mörlenbach) (s. d.), zu mhd. geisel, geischel st. sw. F. ‚Geißel, Peitsche‘, das früher in Südhessen allgemein galt. Die Namen beziehen sich dann auf die Form. Auch der Geischenhahn in Gadernheim gehört wohl hierher, wenn dem BT die südhess. verbreitete Nebenform Gaschel zu Geißel zu Grunde liegt, hier mit Dissimilation /l/ > /n/. Der historische Beleg aus Egelsbach gehört (wegen des Monophthongs) eher zu mhd. gîsel st. M. ‚Geisel‘, hier vielleicht in der Bedeutung ‚verpfändete Hecke‘.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Geisel-Wiese: von der Geißell wießen (Pfaffenwiesbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/618791_von-der-geissell-wiessen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/618791