Scheibe-Busch-Weiher: von dem kleinen scheibers busch weyerlei

Historischer Beleg aus Kronberg im Taunus  

Beleg

Standard-Flurname

Scheibe-Busch-Weiher

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1750

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 3002, Nr. XIII, 2, 1.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Busch

Zu ahd. busc, mhd. busch st. M. ‚Busch, Gehölz‘. Wenn nicht ein einzelner Busch benannt ist, bezieht sich der Name meistens auf Buschwald. - Nur im Gießener Buschengarten liegt der FamN Busch zu Grunde.

Scheibe

Der Name geht meist auf scheibenartig runde, flache Geländeformen zurück, zu ahd. skîba, skîva, mhd. schîbe sw. st. F. ‚Kugel, Scheibe, Kreis, Rad, Walze‘. Manche Vorkommen erinnern vielleicht an den Volksbrauch, brennende Scheiben den Hang hinunterzurollen. Scheibenwiesen wurden auch nach dem dort stattfindenden Scheibenschießen. benannt.

Weiher

Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘. Die zahlreichen FlN-Belege zeugen für die starke Verbreitung des Worts im Untersuchungsraum. Wie das Appellativ beziehen sich die Namen meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist. Schwieriger zu deuten sind Belege mit inlautendem /m/ wie Weimar, Weimer(t) oder Weimel. Der Nasal kann aus Nebenformen wie ahd. wînwer entstanden sein, so dass von einer Teilassimilation /n/ > /m/ auszugehen wäre.

Südhessisches Flurnamenbuch

Busch

Zu ahd. busc, mhd. busch st. M. ‚Busch, Gehölz‘. In Pfungstadt ist der Name vermutlich aus älterem, nicht mehr verstandenem Pass, Posch ‚eingezäuntes und baumbestandenes Wiesengrundstück‘ umgedeutet worden.

Weiher

Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. v²v±rium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘. Die zahlreichen FlN-Belege zeugen für die starke Verbreitung des Worts im Untersuchungsraum. Wie das Appellativ beziehen sich die Namen meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist. Auf diese Anlagen verweisen auch die Namen Weiherhaus bzw. Weiberhaus. Sie gehen zurück auf mhd. wîwerhûs ‚ein dem Fischfang dienendes Haus‘. Die häufige nbb-Schreibung SWeiberW ist zunächst durch Hyperkorrektur des ursprünglichen und dialektalen [v] entstanden. Das Bedürfnis, den Hiatus wî-er mit einem Konsonanten zu füllen, zeigen die älteren Belege mit rhh- und mit -gg-Schreibung. Schwieriger zu deuten sind Belege mit inlautendem /m/ wie Weimar, Weimer(t) oder Weimel. Der Nasal kann aus Nebenformen wie ahd. wînwer entstanden sein, sodass von einer Teilassimilation /n/ > /m/ auszugehen wäre. Manche dieser Varianten können auch, wie wohl im Falle von Weibert, auf einen FamN Weimer(t) u. ä. bezogen werden.

Hessischer Flurnamenatlas

Weiher

Karte 112

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Scheibe-Busch-Weiher: von dem kleinen scheibers busch weyerlei (Kronberg im Taunus)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/613333_von-dem-kleinen-scheibers-busch-weyerlei> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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