Hube-Delle: VORDERSTE, HINTERSTE HUBDELL ['hɔb,dɛl]
Weitere Belege
- 1699: in der Hintersten Hubdehl [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 59a (1-40). - 1699: in der vördersten Hubdehl [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 59a (1-40). - 1720: in der vordersten hubdehl [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 118 (1-15). - 1774: in der fordersten Hubdell [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 59a (1-40). - 1775: in der Fordersten Hubdehl [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 118 (1-15).
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Delle
Zu spätmhd. telle ‚Schlucht‘, frühnhd. dälle, delle ‚(leichte) Vertiefung, Bodensenke, Tal‘. Die FlN verweisen vor allem auf kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese. - In Bettenhausen hat eine Umdeutung aus *Dinen- stattgefunden. Der BT geht dann vermutlich auf den FrauenN Dina, Dine zurück, einer Kurzform zu Christine u.ä., der im Raum zu dieser Zeit mehrfach historisch belegt ist.
Hube
Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). Ob in den einzelnen FlN eher auf das landwirtschaftliche Anwesen oder auf das Flächenmaß Bezug genommen wird, ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden; wahrscheinlich ist meist das Hubengut namengebend gewesen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Delle
Zu spätmhd. telle ‚Schlucht‘, fnhd. dälle, delle ‚(leichte) Vertiefung, Bodensenke, Tal‘. In Südhessen gilt daneben auch die Bedeutung ‚Senke, in der sich Wasser sammelt, nasse Stelle im Acker, in der Wiese und im Wald‘. Die FlN verweisen vor allem auf kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese. Als dialektale Standardformen erscheinen Dell(e) und mit Rundung des Stammvokals Döll(e). Tellig ist eine Adjektivableitung zum Substantiv Delle, für die eine Bedeutung ‚mit Dellen versehen, voll von Dellen‘ anzusetzen ist.
Hube
Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). In den relativ jungen Waldhufendörfern des Odenwalds versteht man unter Hube „ein Landstück, das quer zum Bachlauf von einem Hügelkamm zum anderen reicht und eine Ackernahrung bildet“
Hessischer Flurnamenatlas
Delle
Karte 90
Hube
Karte 18
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hube-Delle: VORDERSTE, HINTERSTE HUBDELL (Heinzenberg)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/609520_vorderste-hinterste-hubdell> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/609520