Blauel-Wiese: in der Plauels Wieß

Historischer Beleg aus Heinzenberg  
Gemeinde
Grävenwiesbach
Landkreis
Hochtaunuskreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Blauel-Wiese

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1774

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 59a (1-40).

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Blauel

Zu ahd. bliuwil, mhd. bliuwel st. M. ‚Mörserkeule, Holz zum Klopfen, Bleuel‘, einer Ableitung vom Verb ahd. bliuwen st.V. ‚schlagen‘. Da der Diphthong /iu/ im Mitteldeutschen vor /v/ weithin nicht zu /y:/, sondern zu /u:/ monophthongiert wird, entsteht hess. Blauel. Bei den Blauel-Belegen handelt es sich um FormN für breite, annähernd quadratische Flurstücke, deren Gestalt einem Bleuelbrett ähnelt. Mehrere Vorkommen weisen die Form Blauen auf, was auf die häufige Vertauschung von /l/ und /n/ im Mittelhessischen zurückzuführen ist.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Blauel

Zu ahd. bliuwil, mhd. bliuwel st. M. ‚Mörserkeule, Holz zum Klopfen, Bleuel‘, einer Ableitung vom Verb ahd. bliuwan, mhd. bliuwen st. V. ‚schlagen‘. Da der Diphthong /iu/ im Mitteldeutschen vor /v/ weithin nicht zu //, sondern zu // monophthongiert wird, entsteht hess. Blauel. Bei den Blauel-Belegen handelt es sich um FormN für breite, annähernd quadratische Flurstücke, deren Gestalt einem Bleuelbrett ähnelt. Gelegentlich liegt aber auch ein FamN zu Grunde: In Trebur zeigt die Belegreihe sehr anschaulich, wie ein BesitzerN Bluel zum BT des FlNs wird1.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.

Hessischer Flurnamenatlas

Blauel

Karte 59

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Blauel-Wiese: in der Plauels Wieß (Heinzenberg)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/609390_in-der-plauels-wiess> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/609390