Zeil-Wiese: in der Zeil wieß
Beleg
Standard-Flurname
Zeil-Wiese
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1723
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 32.
Weitere Belege
- 1722: in der Zeihl wieß [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Emmershausen Nr. 1. - 1722: in der Zeilwieß [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Emmershausen Nr. 1. - 1775: in der Zeil Wiß [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 33. - 1785: in der Zeil Wiß [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 33.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Zeil
Zu ahd. zîla ‚Zeile, Reihe‘, mhd. zîle, zîl st. F. ‚Reihe, Linie, Gasse‘. Neben dem Fem. steht mhd. zîl st. M. N. ‚Dornbusch, Hecke‘. Die Herkunft dieser Wörter ist ungeklärt: zîl ‚Dornbusch, Hecke‘ dürfte über eine Bedeutung ‚als Zaun dienendes Gesträuch‘ aus zîle ‚Reihe, Linie‘ hervorgegangen sein. Auch in FlN lassen sich die beiden Bedeutungsfacetten noch fassen, wenn in Verbindung mit dem GT Bäume eher auf ‚Reihe, Linie‘, mit Wiese oder Hecke eher auf die Beschaffenheit der Begrenzung eines Flurstücks verwiesen wird. Da zeil vereinzelt auch aus älterem mhd. *zîdel ‚Honig‘ (in mhd. zîdelaere st. M. ‚Bienenzüchter‘ u.a.) entstanden sein kann, ist eine sichere Abgrenzung nicht immer zu ziehen. Zeilbaum ist deshalb wohl auch als ‚Baum mit (Wild-)Bienenstöcken‘ zu verstehen. - In Vetzberg hat eine Umdeutung zu Zeitbaum stattgefunden, die offensichtlich mit dem dort früher geltenden Lambdazismus /d,t/ > /l/ zu tun hat. Als sich in Vetzberg der heute gesprochene Rhotazismus /d,t/ > /r/ durchsetzte, wurde hyperkorrekt /r/ in <t> umgewandelt.
Südhessisches Flurnamenbuch
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Zeil
Zu ahd. zîla ‚Zeile, Reihe‘, mhd. zîle, zîl st. F. ‚Reihe, Linie, Gasse‘. Neben dem Fem. steht mhd. zîl st. M. N. ‚Dornbusch, Hecke‘. Die Herkunft dieser Wörter ist ungeklärt: zîl ‚Dornbusch, Hecke‘ dürfte über eine Bedeutung ‚als Zaun dienendes Gesträuch‘ aus zîle ‚Reihe, Linie‘ hervorgegangen sein. Auch in FlN lassen sich die beiden Bedeutungsfacetten noch fassen, wenn in Verbindung mit dem GT Bäume eher auf ‚Reihe, Linie‘, mit Wiese oder Hecke eher auf die Beschaffenheit der Begrenzung eines Flurstücks verwiesen wird. Da zeil vereinzelt auch aus älterem mhd. *zîdel ‚Honig‘ (in mhd. zîdelære st. M. ‚Bienenzüchter‘ u. a.) entstanden sein oder sich mit Zahl (s. d.) vermischt haben kann, ist eine sichere Abgrenzung nicht immer zu ziehen. Zeilbaum ist deshalb wohl auch als Baum mit (Wild-)Bienenstöcken zu verstehen
Hessischer Flurnamenatlas
Zeil
Karte 66
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Zeil-Wiese: in der Zeil wieß (Emmershausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/606706_in-der-zeil-wiess> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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