Süße-Placke: aufm Süssen placken
Beleg
Standard-Flurname
Süße-Placke
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1775
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 162, Nr. 170.
Weitere Belege
- AUF DEM SUESSEN PLACKEN
- 1772: auf dem süssen blacken [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 162, Nr. 170.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Süße
Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet. Der WegN in Dorf-Güll scheint in diesem Zusammenhang zu stehen. Offenbar liegt eine Zersprechung des ursprünglichen Namens vor. Dieser könnte sich anfangs auf einen Weg zu einem Wohn- oder Weideplatz bezogen haben. Ahd. sioza kann mündlich in der Form /*sesse/ im Raum bestanden haben und zur Grundlage für die Schreibformen des 14. und 17. Jhs. werden. Wahrscheinlicher wird diese Deutung durch das im gleichen Ort früh belegte /Eppelin-Sesschen/ dem ‚kleinen Wohn- oder Weideplatz eines Eppelin‘. Dann wurde *sesse unverstanden zu süß umgedeutet und erscheint -weiter zersprochen- in der heutigen dialektalen Variante /soisters/ < /sois/ ‚süß‘. Wenn die mündliche Form /soisters/ korrekt ist, liegt in der amtlichen Form <Senstenweg> eine Verschreibung für *<Seustenweg> vor.
Hessischer Flurnamenatlas
Placke
Karte 51
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Süße-Placke: aufm Süssen placken (Reichenborn)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/593175_aufm-suessen-placken> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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