Schotten-Himmel-Hecke: SCHOTTENHIMMELHECK [ʊfəm 'ʃɔdəhɪməlhɛg]

Rezenter Beleg aus Odersbach  
Gemeinde
Weilburg
Landkreis
Limburg-Weilburg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Schotten-Himmel-Hecke

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.

Himmel

Zu ahd. himil, mhd. himel st. M. ‚Himmel‘. Die Namen beziehen sich auf hoch liegende Flurstücke und hohe Hügel, die freien Ausblick gewähren. - Der Name in Winnerod bezieht sich auf einen Steilhang, wo (vielleicht) die Mick, d. h. die Wagenbremse festgezogen werden musste. Hierzu auch der historische Beleg in Langsdorf?

Schotten

Zum OrtsN Schotten (Vogelsberg-Kr.)

Südhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.

Himmel

Zu ahd. himil, mhd. himel st. M. ‚Himmel‘. Die Namen beziehen sich auf hoch liegende Flurstücke und hohe Hügel, die freien Ausblick gewähren. Himmelspfad und Himmelsleiter sind scherzhafte Namen für steile Wege. Himmelreich ist entweder ebenfalls ein ScherzN für eine hoch gelegene Örtlichkeit oder eine Umdeutung des Namens Hemmerich (s. d.).

Schotten

Da weder der VolksN der Schotten noch ältere und in Südhessen nicht oder wenig gebräuchliche Ausdrücke wie Schotte ‚herumziehender Krämer, Hausierer, Landfahrer‘, Schotten ‚Molke, Quark‘ u. a. in Frage kommen. Wahrscheinlich ist die Herleitung vom FamN Schott(e) oder vom mhd. Adjektiv schotte ‚schmutzig‘. Wenn die Belege aus Eberstadt zuverlässig sind, muss aber hier ein Nomen zu Grunde liegen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schotten-Himmel-Hecke: SCHOTTENHIMMELHECK (Odersbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/592072_schottenhimmelheck> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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