Römer-Kohl: ROEMERS KOHL [remmersch kohl]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Kohl
Meist zu ahd. kolo, mhd. kol sw. M. st.N. ‚Kohle‘. Die Namen deuten deshalb in der Regel auf alte Plätze zur Gewinnung von Holzkohle hin (Kohl-grube, -kaute, -hauk, -platz u.ä.) oder FormN nach einem dazu benötigten Werkzeug (Kohlaxt). Nur selten tritt Vermengung mit Kohl ‚Kraut‘ ein, am ehesten wohl bei den Kohlgärten und Kohläckern.
Römer
Zu ahd. rômâre, mhd. rômære st. M. ‚Römer‘. Die meisten FlN gehen auf den daraus entstandenen FamN Römer, so nachweislich in Heuchelheim (Reidt/Bepler). Nur die junge Benennung in Muschenheim bezieht sich tatsächlich auf eine Römerstraße, die zum Katsell Alteburg zog.
Südhessisches Flurnamenbuch
Kohl
Meist zu ahd. kolo, mhd. kol sw. M. st. N. ‚Kohle‘. Die Namen deuten dann auf alte Kohlenmeiler hin, so genannte Kohlplatten
Römer
Zu ahd. rômâre, mhd. Rômære, Rœmære st. M. ‚Römer‘ und dem dazu gehörigen Adjektiv ahd. rûmisc, rômisg, mhd. rœmesch, rœmisch ‚römisch‘. Die meisten älteren FlN gehen wohl auf den FamN Romer, Römer zurück. Die jüngeren Namen beziehen sich entweder auf Stellen, an denen römische Bodenfunde gemacht wurden, oder (als Simplex) auf freie Plätze im oder unmittelbar beim Dorf, in Anlehnung an den Frankfurter Römer. In Raibach kann wegen der sprachlichen Form auch eine Kollektivbildung zu mhd. reme sw. M. F. ‚Stütze, Gestell‘ vorliegen (vgl. Rehm), aber auch ein FamN. Dieser Name eines Waldes zeigt keinen erkennbaren Bezug auf Römisches.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Römer-Kohl: ROEMERS KOHL (Gaudernbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/572349_roemers-kohl> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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