Seide-Äcker: IN DEN SEIDENAECKERN [seidenaecker]

Rezenter Beleg aus Ruppertshain  

Beleg

Standard-Flurname

Seide-Äcker

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Südhessisches Flurnamenbuch

Seide

Die Herkunft der Namen ist unklar. Die nahe liegende Verbindung mit Seite, ahd. sîta, mhd. sîte, sît sw. st. F. ‚Seite, Fläche‘, ist möglich, allerdings scheint das Wort in hess. FlN erst in der Neuzeit häufiger vorzukommen, und es fällt auch die konsequente qdd-Schreibung in den Belegen auf. Die Herleitung von ahd. sîda, mhd. sîde st. sw. F. ‚Seide‘ ist sprachlich problemlos, wirft aber die Frage nach dem Benennungsmotiv auf: ‚seidig glänzend‘? Nicht auszuschließen, besonders bei GewN, ist die Verbindung mit mhd. sieden st. V. ‚sieden, wallen, kochen‘, was auf sprudelndes Wasser hinwiese. Steigende Diphthonge mhd. // / // > /ɛɪ/, die die neuzeitlichen zeie-Schreibungen erklärten, sind im vorderen Odenwald aber nicht nachzuweisen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Seide-Äcker: IN DEN SEIDENAECKERN (Ruppertshain)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/523264_in-den-seidenaeckern> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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