Galle-Berg: in den gallenberg
Beleg
Standard-Flurname
Galle-Berg
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1758
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Niederhofheim Nr. 1.
Weitere Belege
- 1758: in den gotten berg [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Niederhofheim Nr. 1., pag. 157 - 1758: in den untersten geillenberg [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Niederhofheim Nr. 1., pag. 41 - 1758: in gattenberg [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Niederhofheim Nr. 1., pag. 192 - 1758: in golten Berg [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Niederhofheim Nr. 1., pag. 17
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Berg
Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für markante Bodenerhebungen in der Gemeinde. Im Übrigen können sehr unterschiedliche Höhen mit Berg benannt werden.
Galle
Im FlN Galle haben sich vermutlich zwei voneinander unabhängige Bildungen miteinander vermischt. Zum einen ahd. galla, mhd. galle sw. F. ‚Galle (als Körperflüssigkeit)‘, ein germanisches Erbwort, das zu idg. *ghel- ‚gelb‘ gehört, und zum anderen spätmhd. galle sw. F. ‚Geschwulst‘, eine Entlehnung aus lat. galla ‚Gallapfel‘. Vorherrschendes Benennungsmotiv dürfte wohl eine fehlerhafte, geschwulstartige Stelle im Bodengrund gewesen sein. Das Element des Feuchten, Flüssigen, des Wasserhaltigen käme dann durch die Vermischung mit Galle als Körperflüssigkeit zustande.
Südhessisches Flurnamenbuch
Berg
Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für eine markante Bodenerhebung in der Gemeinde oder gelegentlich auch spezieller für einen Weinberg.
Galle
Im FlN Galle haben sich vermutlich zwei voneinander unabhängige Bildungen miteinander vermischt. Zum einen ahd. galla, mhd. galle sw. F. ‚Galle (als Körperflüssigkeit)‘, ein germanisches Erbwort, das zu idg. *g hel- ‚gelb‘ gehört, und zum anderen spätmhd. galle sw. F. ‚Geschwulst‘, eine Entlehnung aus lat. galla ‚Gallapfel‘. Vorherrschendes Benennungsmotiv dürfte wohl eine fehlerhafte ‚geschwulstartige‘ Stelle im Bodengrund gewesen sein. Das Element des Feuchten, Flüssigen (etwa in Gallborn und auch in Gallenbach) käme dann durch die Vermischung mit Galle als Körperflüssigkeit hinzu.
Hessischer Flurnamenatlas
Galle
Karte 118
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Galle-Berg: in den gallenberg (Niederhofheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/521510_in-den-gallenberg> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/521510